Eine junge Frau bedient ihr Smartphone (Foto: picture alliance/dpa | Weronika Peneshko)

Internetsicherheit in der Pandemie umso wichtiger

  09.02.2021 | 06:38 Uhr

Falschmeldungen, Verschwörungstheorien oder andere Formen der Desinformation sind gerade in der Corona-Pandemie zuhauf im Internet zu finden - und nicht immer leicht zu erkennen. Unter anderem darauf soll der heutige Safer Internet Day aufmerksam machen.

Durch die Corona-Pandemie nutzen einige Kinder und Jugendliche das Internet anders als noch in den Jahren zuvor. Grund dafür könnte unter anderem das Homeschooling sein. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes kommunizierten im Jahr 2020 zum Beispiel deutlich mehr junge Menschen per E-Mail als noch vor zwei Jahren.

Außerdem nutzen fast zehn Prozent mehr Jugendliche als noch 2018 Internet- und Videotelefonate: Die Zahl stieg von rund 72 auf 82 Prozent. Messengerdienste wie Whatsapp, Telegram oder Viber nutzen im ersten Quartal 2020 rund 89 Prozent der Zehn- bis 15-Jährigen.

Vorsicht vor Falschinformationen

Der heutige Safer Internet Day, ein Teil der EU-Initiative Klicksafe, soll auch auf Gefahren im Internet aufmerksam machen. Eines der Hauptanliegen der Initiative ist es, Jugendliche für das Thema Falschinformationen im Netz zu sensibilisieren. Gerade in der Pandemie sind viele falsche Behauptungen und Verschwörungsideologien rund um das Coronavirus im Umlauf. Nicht immer sind sie leicht als "Fake News" zu erkennen.

"Besonders junge Menschen sind häufig in sozialen Netzwerken unterwegs und informieren sich online. Dabei die Glaubwürdigkeit von Informationen einzuschätzen, fällt oftmals schwer", erklärt Nadine Eikenbusch, Expertin für Medienpädagogik der EU-Initiative Klicksafe.

Checkliste zur Überprüfung

Der diesjährige Safer Internet Day steht deshalb unter dem Motto "Was glaube ich? – Meinungsbildung zwischen Fakt und Fake". Klicksafe bietet zum Beispiel Informationsmaterial dazu an, wie Falschmeldungen erkannt werden können. Wer eine Schlagzeile im Internet liest, sollte sich folgende Dinge fragen:

  • Ist die Überschrift reißerisch und sehr emotional formuliert?
  • Wer hat die Nachricht herausgegeben? Ist die Quelle seriös? Sind Adresse und Name der Verantwortlichen im Impressum angegeben?
  • In sozialen Netzwerken: Wie oft wurde die Nachricht geteilt? Von welchem Profil kam sie ursprünglich? Und was teilt das Profil außerdem?
  • Gibt es weitere Suchmaschineneinträge von bekannten (seriösen Medien) zu der entsprechenden Nachricht?
  • Bei Unsicherheit: Wurde die Nachricht schon von Factchecking-Portalen aufgegriffen?

Gefahr: Sexualisierte Gewalt im Internet

Aber nicht nur in Bezug auf Falschinformationen birgt das Internet Gefahren für Jugendliche. Darauf macht unter anderem der saarländische Kinderschutzbund aufmerksam. "Ganz besonders im vergangenen Jahr haben Kinder und Jugendliche viel Zeit im Netz verbracht. Sie haben dort Freunde getroffen, Spiele gespielt, am Fernunterricht teilgenommen. Sie haben aber auch die Erfahrung gemacht, dass das Netz kein sicherer Ort ist", sagte Stefan Behr, Vorsitzender des saarländischen Landesverbandes des Kinderschutzbundes.

Eine Studie für die Schweiz zeige, dass fast die Hälfte aller Jugendlichen bereits sexualisierter Gewalt im Internet ausgesetzt waren. Grund dafür sei ein kaum existenter Kinderschutz im Netz, zum Beispiel was den Zugang zu pornografischen Seiten angehe, so Behr.

Über dieses Thema wurde auch in der Sendung "Der Morgen" am 09.02.2021 auf SR 2 KulturRadio berichtet.

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja