Organspende: Tattoo statt Ausweis
Wenn man sich dazu entscheidet, seine Organe freizugeben, beispielsweise im Falle eines schweren Unfalls, erhält man einen sogenannten Organspende-Ausweis. Dank der Initiative "Opt.Ink" des Vereins "Junge Helden" gibt es jetzt auch die Möglichkeit, sich mit einer Tätowierung auszuweisen. SR 2-Reporterin Fritzi Brandt hat sich informiert.
Das Organspende-Tattoo ist ein "Symbol für das Geschenk des Lebens". So heißt es auf der Homepage der Aktion "OPT.INK" des Vereins "Junge Helden". Ziel ist es, auf das Thema Organspende aufmerksam zu machen.
"Nachdem die Widerspruchsregelung vor drei Jahren im Deutschen Bundestag abgelehnt wurde, mussten wir schauen, dass das Thema Organspende wieder mehr verhandelt und mehr darüber gesprochen wird", sagt Anna Barbara Sum von "Junge Helden e. V.".
Mit der Tätowierung wollte der Verein einen unkonventionellen Weg gehen und Menschen dabei mitnehmen, die schon tätowiert sind.
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Saarbrücker Tattoo-Studio "Unblood"
Bei der Aktion machen bereits viele Tattoo-Studios in ganz Deutschland mit. Über die Homepage "OPT.INK" kann man sich als Tattoo-Studio anmelden. Auch das "Unblood" von Inhaber Mario Marotta in Saarbrücken hat bereits viele Anfragen von Leuten bekommen, die sich das Motiv stechen lassen wollen. "Je mehr darüber gesprochen wird, desto mehr Menschen überlegen es sich und umso mehr Leben können gerettet werden", sagt der Tätowierer im Gespräch.
Keine Willenserklärung für Organspende
Der Verein "Junge Helden" sagt, dass das Organspende-Tattoo kostenfrei ist, jedoch müssen die Konditionen mit dem Tattoo-Studio vor Ort abgeklärt werden. Die Tätowierung ist zudem nicht automatisch eine Willenserklärung für die Organspende. Das funktioniert erst dann, wenn die Angehörigen darüber informiert sind.
Ein Thema in der Sendung "Der Nachmittag" am 24.04.2023 auf SR 2 KulturRadio.