Ein Besuch in der Wärmestube
Mit welchen Schwierigkeiten haben Wohnungslose in der Landeshauptstadt bei Dauerfrost zu kämpfen?
Obdachlose haben es auch im Saarland zurzeit besonders schwer: Nicht nur Frost, sondern auch die Einschränkungen des Lockdowns machen den Bedürftigen schwer zu schaffen. SR-Reporterin Lisa Krauser hat sich die Situation in der Wärmestube Saarbrücken angeschaut.
Seit Tagen sorgt kalte Polarluft für eisige Temperaturen in Deutschland und im Saarland. Überlebenswichtig ist für die schätzungsweise 50 Wohnungslosen in der Landeshauptstadt ein Platz zum Aufwärmen - und den bietet tagsüber die Wärmestube in der Trierer Straße. Die hat extra ihre Öffnungszeiten bis um 19.30 Uhr verlängert, wie SR-Reporterin Lisa Krauser bei einem Besuch erfahren hat.
Lockdown erschwert das Leben
Die große Sorge des Wärmestuben-Personals ist, dass Obdachlose die Angebote zum Übernachten in den einschlägigen Sozialeinrichtungen nicht annehmen könnten - denn dann droht der Erfrierungstod. Die Situation werden zudem überschattet durch die Einschränkungen der Corona-Krise: Nicht nur der Zugang zu Ruheplätzen und Toiletten, sondern auch die Sozialkontalte sein wegen des Lockdwowns eingeschränkt, erklärte Hermann Schell, der Leiter des Wärmestube-Teams.
Hilfe anbieten - aber höflich
Ein Rat von Schell: Falls Sie bei der andauernden Kälte einem Obdachlosen begegnen sollten, der auf der Straße schläft, sprechen Sie ihn ruhig und mit einem gewiossen Abstand an, und fragen Sie, ob Sie Hilfe anbieten dürfen. "Und wenn Sie schon in der Ansprache merken, dass der Mensch vielleicht schon ein bisschen desorientiert ist, dann scheuen Sie sich nicht, auch Rettungskräfte zu rufen".
Ein Thema in der Sendung "Der Morgen" am 12.02.2021 auf SR 2 KulturRadio. Das Bild ganz oben zeigt den Aufenthaltsraum der Wärmestube in Saarbrücken (Archivfoto: Isabel Sonnaband).