WhatsApp will Datenverschränkung mit Facebook ausbauen
Ein Gespräch mit EU-Korrespondentin zur Lockerung des Datenschutzes beim Messenger Whatsapp
Der weltweit sehr erfolgreiche Smartphone-Messengerdienst WhatsApp wird in Kürze seine Datenschutzrichtlinien zu seinen eigenen Gunsten lockern. Wer nicht zustimmt, kann den täglichen Begleiter nicht mehr nutzen. Melisa Gürleyen aus dem ARD Studio Brüssel erklärt die Hintergründe.
Der weltweit sehr erfolgreiche Smartphone-Messengerdienst WhatsApp wird in Kürze seine Datenschutzrichtlinien zu seinen eigenen Gunsten lockern: Bestimmte Daten aus der Whatsapp-Kommunikation sollen auch durch die Konzernmutter Facebook genutzt werden können.
Zustimmung obligatorisch
Um weiter mit WhatsApp chatten, Fotos verschicken oder Sprachnachrichten abzusetzen zu können, muss man der Änderung unbedingt zustimmen. Sogar unter den relativ strengen Datenschutzgesetzen innerhalb der EU, die eine kommerzielle Nutzung bestimmter Daten nicht erlauben, werde es dann anonymisiert einen weit größeren Informationsfluss zwischen Whatsapp und Facebook geben als bisher, erklärte Melisa Gürleyen aus dem ARD Studio Brüssel im Gespräch mit SR-Moderatorin Sonja Marx.
Alternative suchen?
Eine Option, den Datenfluss zu verhindern, sei nicht mehr möglich: Whatsapp habe genau diese Alternative vor vier Jahren abgeschaltet. Somit bleibt Menschen, die die Datenschutzlockerung von Whatsapp nicht unterstützen wollen, nur der Wechsel zu einer anderen Messenger-App.
Seit 2014 in Facebook-Hand
Der Social-Media-Riese Facebook hatte das Startup Whatsapp am 18. Febuar 2014 für knapp 22 Milliarden Dollar gekauft - zur großen Besorgnis von Datenschützern.
Ein Thema in der Sendung "Der Morgen" vom 08.01.2021 auf SR 2 KulturRadio. Das Symbolbild ganz oben zeigt die Whatsapp-App auf einem Smartphone (Foto: pixabay).