Über den saarländischen Eiermarkt
Recherchen von SR 2-Reporter Marc Weyrich
Nur 28 Prozent der im Saarland verbrauchten Eier stammt von heimischen Höfen. Ganz zu schwiegen von Produkten, in denen Eier verwendet werden. Und auch wenn oft Bio drauf steht, gibt es einige Möglichkeiten zu schummeln. Für SR 2 KulturRadio hat sich Marc Weyrich gründlich auf dem Eiermarkt umgesehen.
Zu 100 Prozent regionale Eier gibt es eigentlich nicht - sagt Daniel Wack vom Biolandhof Wack in Ommersheim. Sein Hühnerfutter komme aus Deutschland - sei aber definitiv gentechnikfrei und bio. Auch der konventionelle Hühnerhof Wittmer in Schmelz halte Hühner, die jedoch kämen aus Hessen, das Futter werde sogar teilweise aus Südamerika importiert.
Am besten sind eigene Hühner
Wer echte saarländische Eier haben wolle, solle sich am besten eigene Hühner anschaffen - vom Züchter aus der Region, rät Wack. Immer Menschen würden das tatsächlich auch so handhaben, erklärt Petra Müller vom Geflügelzuchtverein Kirkel Altstadt. Im Vergleich zu vor fünf Jahren gebe es heute rund 25 Prozent mehr Gartenhühnerhalter.
Wo bleibt das Tierwohl?
Wer beim regulären Einkauf Wert auf Regionalität und Bio lege, müsse recherchieren und nachfragen, bedauerte Müller. Und dann bleibe da noch die Frage nach dem Tierwohl - Stichworte Legebatterie und Kükenschreddern. Das Thema sei schwierig, gibt Verbraucherschützerin Barbara Schroeter zu: Generell könnten Verbraucher wohl nie ganz sicher sein, was ihnen eigentlich vorgesetzt würde.
Am Ende stelle sich ganz einfach die Frage, wie viel die Verbraucher bereit seien, für gute und faire Lebensmittel zu zahlen. Da sind sich auch die Geflügelzüchter einig.
Weitere Audios zum Thema:
Woher kommen die Eier im Saarland?
Wenig Transparenz in der Eier-Industrie
Über dieses Thema wird auch in der Sendung "Der Morgen" vom 30.07.2018 auf SR 2 KulturRadio berichtet.