KI als Motor oder Gefahr für die Musikindustrie?
Jahrelanges Lernen von Harmonien, stundenlanges Üben und Trainieren des Gehörs - all das könnte überflüssig werden, denn durch Musikgeneratoren wie Suno und Udio kann jeder in Sekundenschnelle Songs komponieren. Kann künstliche Intelligenz denn jetzt schon den Profi ersetzen?
Matthias Strobel sieht generative KI als Türöffner für alle Menschen, die musikalisch kreativ sein wollen, und insbesondere für professionelle Musikerinnen, um ihre bisherige Arbeit weiterzuentwickeln: „Was Amateurmusiker angeht, glaube ich, dass diese generative KI eine gute Möglichkeit bietet, um schnell zu Erfolgserlebnissen zu kommen.“
Künstliche Intelligenz als Konkurrenz
Laut den Ergebnissen einer Studie der GEMA fallen bis 2028, also schon in vier Jahren, ein Drittel der Einnahmen für Musiker weg, weil Künstliche Intelligenz ihnen Konkurrenz macht. Wie können die Urheber, die ihre Werke KI-Systemen anbieten, auch gleichzeitig dafür fair entlohnt werden?
Vergütungsmodell der GEMA
Daran wird gerade gearbeitet und zum Beispiel von der GEMA ein Vergütungsmodell entwickelt, damit Musiker und Musikerinnen auch monetär entlohnt werden, wenn sie ihre Werke KI-Tools zum Training anbieten. Bis jetzt ist der Fokus im Musikbereich für Matthias Strobel aber noch zu sehr auf den Schutz der Daten ausgelegt:
Ich bin der Meinung, dass das der falsche Weg ist. Wir leben nicht mehr in einer Welt, in der wir sagen können, wir können uns vom Rest der Welt abschließen, sondern wir leben im Zeitalter des Internets. Daten und Musik sind weltweit verfügbar und wenn wir niemanden an unsere Werke ranlassen, um damit KI-Systeme zu trainieren, dann werden das andere machen, in anderen Ländern, in denen andere Urheberrechts-Regularien gelten.
Ein Thema in der Sendung "Der Morgen" am 03.07.2024 auf SR 2 KulturRadio.