Akkordeonspieler (Foto: IMAGO / Panthermedia)

Eugen Tschanun im Alter von 93 Jahren gestorben

Gabi Szarvas   24.04.2023 | 14:42 Uhr

Der bekannte saarländische Akkordeonist Eugen Tschanun ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Unzählige Generationen von Akkordeonisten haben bei Eugen Tschanun gelernt. Er war eine lebende Legende, auf seinem Instrument und als Orchesterleiter. Ein Nachruf von Gabi Szarvas.

Wer im Saarland seit den 1950er Jahren mit dem Akkordeon zu tun hatte, ist an ihm nicht vorbei gekommen. Eugen Tschanun war eine Legende, auf seinem Instrument, als Pädagoge, Orchesterleiter, Komponist und Arrangeur. Wie am Wochenende bekannt gegeben wurde, ist der gebürtige Vorarlberger und Wahl-Saarländer am Karfreitag, den 7. April, im Alter von 93 Jahren gestorben.

Stefan Hussong war sein Schüler

Generationen von Akkordeonisten und Akkordeonistinnen haben bei Eugen Tschanun gelernt, darunter auch Stefan Hussong, international gefragter Akkordeonsolist, Alexander Flory, langjähriger Leiter des Landes Akkordeon Orchesters Saar und Kerstin Bludau-Weitzel, Landesdirigentin und Vorsitzende des Musikausschusses und vormals langjährige Vorsitzende des Saarländischen Akkordeonverbands.

Sie alle haben viel von Tschanun gelernt, und schätzen sein musikalisches und pädagogisches Vermächtnis bis heute.

Audio

Saarländische Akkordeonlegende Eugen Tschanun ist gestorben
Audio [SR 2, Gabi Szarvas, 24.04.2023, Länge: 04:29 Min.]
Saarländische Akkordeonlegende Eugen Tschanun ist gestorben

Studium in Trossingen

Stuckateur hätte Eugen Tschanun eigentlich werden sollen, und den elterlichen Betrieb übernehmen, den die Familie nach der Übersiedlung aus dem Montafon nach dem 2. Weltkrieg hier in Güdingen aufgebaut hatte. Aber die Leidenschaft für die Musik, insbesondere das Akkordeon, hatte ihn einfach gepackt. In Trossingen hat er studiert, parallel die Gesellenprüfung gemacht, sich von da an aber hauptsächlich auf das Akkordeon fokussiert.

Förderpreis Musik (1985)

Viele Jahrzehnte hat Eugen Tschanun das Akkordeonorchester Güdingen geleitet, das er nach dem Zweiten Weltkrieg von seinem damaligen Lehrer Otto Schadt übernommen und zu vielen Erfolgen geführt hat. 1985 gab es zum Beispiel den Förderpreis Musik. Mitgebracht hat Tschanun als Novum immer wieder neues, zeitgenössisches Repertoire.

Als Pädagoge hat Tschanun eine ganze Reihe von Schülern erfolgreich aufs Profiparkett gebracht, mit dem Eugen Tschanun Quintett konzertiert, als Initiator das LandesJugend- und das Landes Akkordeon Orchester mitbegründet.

Am 17. Mai gedenken wir Eugen Tschanuns ausführlicher in unserer Sendung "Musik aus der Region" ab 20.04 Uhr, mit Musik und Interviewauszügen.


Ein Thema in der Sendung "Der Nachmittag" am 24.04.2023 auf SR 2 KulturRadio.

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