„Schiff aus Stein“ von Karl-Markus Gauß
Eine Rezension von Moritz Klein
In "Schiff aus Stein" stellt der österreichische Schriftsteller Karl-Markus Gauß stilistisch ausgefeilte Kurzprosa zusammen. Der Untertitel lautet "Orte und Träume". Rezensent Moritz Klein findet: Eine empfehlenswerte Ferienlektüre für alle, die noch suchen.
Karl-Markus Gauß ist für seine Essays und Reisereportagen bekannt, meist spielen sie in Süd- oder Mitteleuropa. So auch in „Schiff aus Stein“ nach dem gleichnamigen Bauwerk in Albanien. „Schiff aus Stein“ besteht aus jeweils ein bis sieben Seiten Kurzprosa. Danach ändern sich Figuren, Zeit, Ort – und sogar das Genre. Vom Essay bis zum Minidrama geht die Reise.
Allenfalls thematisch gibt es lose Verbindungen – mal spielen sich die Geschichten immer wieder in Restaurants ab, mal tauchen immer wieder ähnliche Figuren auf.
Feine Portraitskizzen und komische Alltagsszenen
Zum Großteil sind es Reisebilder und Impressionen von unterwegs, die Gauß poetisch einfängt. Häufig beschreibt er Alltagsszenen. Erst durch seine Wortwahl zeichnet er feine Portraitskizzen, seine treffenden Beschreibungen schaffen Komik.
Ein Plädoyer für die Kurzprosa
Eins ist klar: „Schiff aus Stein“ ist ein Anlass für ein Plädoyer, Kurzprosa zu lesen – und eine klare Empfehlung als nächste Ferienlektüre.
Für seine kritischen Essays erhielt Karl-Markus Gauß 2022 den Preis der Leipziger Buchmesse für Europäische Verständigung. Mit „Schiff aus Stein“, im Hanser Verlag erschienen, hat sich der 70-Jährige selbst ein Geburtstagsgeschenk gemacht.
Ein Thema in der Sendung "Der Nachmittag" auf SR 2 KulturRadio am 05.08.2024.