Buch-Cover: Noviolet Bulawayo - Glory (Foto: Suhrkamp)

NoViolet Bulawayo - "Glory"

Literarische Diktatorenkritik mal anders

 

Bekanntgeworden ist die aus Simbabwe kommende, seit langem in den USA lebende Schriftstellerin NoViolet Bulawayo mit ihrem Debütroman „Wir brauchen neue Namen“. Das war vor rund zehn Jahren, und in diesen Jahren hat Bulawayo an der Stanford University Kreatives Scheiben unterrichtet und zuletzt an einem neuen Buch gearbeitet. Jetzt ist dieser Roman unter dem Titel „Glory“ erschienen – so lautet auch der deutsche Titel.

Die simbabwische Autorin NoViolet Bulawayo hat ihren jüngsten Roman „Glory“ in die literarische Tradition der als Komödie getarnten Diktatorenbücher gestellt. Ihr Figurentableau besteht aus dem Alten Ross, als Ex-Präsident Robert Mugabe, der eleganten Eselin, also Grace Mugabe, und dem jungen Ross Tuvy, also Simbabwes neuer Präsident Emmerson Mnangagwa. Konkreter Anlass für den Roman „Glory“ war der Sturz des Autokraten Robert Mugabe im Jahr 2017.

Neben all dieser politischen Brisanz des Buches stellt die literarische Qualität des Romans „Glory“ eine eigene Dimension dar. Bulawayo fabuliert, formuliert Twitter- und WhatsApp-Nachrichten, karikiert Schlagworte, experimentiert mit dem Schriftbild, nutzt Rhythmik und Wiederholung als Wesen afrikanischer Erzählweisen, lässt Magie und Zauberei wirksam werden und integriert Redewendungen aus und in ihrer Sprache.

Manfred Loimeier hat den Roman gelesen und mit der Autorin gesprochen.


NoViolet Bulawayo - "Glory"
Audio [SR 2, 15.02.2023, Länge: 05:10 Min.]
NoViolet Bulawayo - "Glory"

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