Karl Ove Knausgård - „Die Wölfe aus dem Wald der Ewigkeit“
Der fremde Vater
Im letzten Jahr feierten Leser und Kritiker „Der Morgenstern“, Karl Ove Knausgårds Auftaktroman einer mindestens fünfteiligen Reihe. Das, was alle Romane dieses Norwegers verbinden soll, ist das Auftauchen eines Morgensterns und mit ihm ein endzeitlichen Gefühl. Denn irgendeine Macht scheint die Gesetze der Physik ausgehebelt zu haben. Jetzt ist der zweite Band der Romanreihe erschienen. Das Buch spannt den Bogen vom Norwegen der 80er Jahre bis ins moderne Russland.
Karl Ove Knausgårds toter Vater ist eins der großen Themen seines Lebens und Schreibens: der Vater, den er früher als tyrannischen Alkoholiker erlebte und hasste. In seinem neu erschienen Roman erzählt der norwegische Autor aus der Perspektive mehrerer Ich-Erzähler von dem 19-jährigen Syvert, der sich nach einem Traum auf das Abenteuer begibt, mehr über seinen toten Vater zu erfahren.
Während dieser Reise entdeckt er ein schmerzhaftes Familiengeheimnis, das ihn drei Jahrzehnte später nach Moskau führt. Gegen Ende des Romans taucht der Morgenstern auf und mit ihm Gewalt und ein Rätsel. Tobias Wenzel hat den Roman gelesen und den Autor getroffen.