Das Plakat der Ausstellung "REorganized" (Foto: Städtische Galerie Neunkirchen)

Neue Ausstellung in der Städtischen Galerie Neunkirchen

"REorganized" mit Werken von John Franzen, Georg Küttinger und Hilde Trip

Roswitha Böhm   16.02.2023 | 15:03 Uhr

Geometrische Muster aus Pfauenfedern, mit Axt und Hammer bearbeitete goldene Zerrspiegel und Fotografien, die je nach Standpunkt des Betrachters ganz unterschiedlich wirken. REorganized, die neue Ausstellung in der Städtischen Galerie Neunkirchen, zeigt vom 10. Februar bis zum 14. Mai, Werke von John Franzen, Georg Küttinger und Hilde Trip.

Die niederländische Künstlerin Hilde Trip arbeitet mit Materialien, die sie bei Streifzügen durch die Natur findet. Nachdem sie ihre Fundstücke aufwändig konserviert hat, setzt die gelernte Floristin sie für ihre reliefartigen Wandobjekte neu zusammen.

Ich finde es schön, die Natur zu einzufangen, dass aus ihr eine bleibende Erinnerung wird (Hilde Trip)

Trip will die Vergänglichkeit der Natur in etwas Bleibendes verwandeln. Aus Pfauenfedern oder Blättern etwa, schafft sie Kollagen, die einer streng geometrisch geordnet sind. Durch Anordnung soll sichtbar werden, was oft übersehen wird.

Audio

"REorganized" - Ausstellung in der Städtischen Galerie Neunkirchen
Audio [SR 2, Roswitha Böhm, 16.02.2023, Länge: 03:02 Min.]
"REorganized" - Ausstellung in der Städtischen Galerie Neunkirchen

Jeder Atemzug - eine Linie

Ebenso wie die Wandobjekte von Hilde Trip, stahlen auch die Arbeiten von John Franzen eine besondere Ruhe aus. Die Werke seiner Reihe „Each Line one Breath“ bestehen ausschließlich aus Linien, welche mit Fineliner auf Papier gebracht werden. Der Entstehungsprozess ist eine Meditation: Mit jedem Atemzug zeichnet er eine Linie.

John Franzen, Each Line One Breath, 2022, Freihandzeichnung, Fineliner auf Papier, 122 x 162 cm (Foto: John Franzen)
John Franzen, Each Line One Breath, 2022, Freihandzeichnung, Fineliner auf Papier, 122 x 162 cm

Es ist so, dass jede Linie beinhaltet, was in mir vorgegangen ist (Johann Franzen)

John Franzen verlässt sich bei seinen Zeichnungen ganz auf seine körperliche Intuition. Bei diesem Prozess entstehen auch Unregelmäßigkeiten. Deshalb erinnern die fertigen Werke an Höhenlinien, wie man sie von Wanderkarten kennt.


Sich überlagernde Lichtwellen

Der dritte im Bunde in der Neunkircher Ausstellung ist der Münchener Fotograf Georg Küttinger. „Interferenzen“ heißt seine Werkreihe. Den Begriff hat er aus der Physik entlehnt. Gemeint sind Wellen, zum Beispiel Lichtwellen, die sich gegenseitig überlagern.

Georg Küttinger - Interferenzen (räumliche Partitur) (Foto: Georg Küttinger)
Georg Küttinger - Interferenzen (räumliche Partitur)

Eigentlich möchte ich diesen einen Standpunkt, diesen statischen Standpunkt des Sehens, aufheben (Georg Küttinger)

Dazu setzt er vor seine abstrakten Fotodrucke geprägte Platten aus Plexiglas. Weil das Licht sich in ihnen bricht, sehen die Werke für den Betrachter so immer anders aus, je nach Blickrichtung.

Weitere Infos zur Ausstellung gibt's hier.


Ein Thema in der Sendung "Der Nachmittag" am 15.02.2023 auf SR 2 KulturRadio.

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