Vermeer-Ausstellung in Amsterdam
Mehr Vermeer war nie: Das Rijksmuseum in Amsterdam zeigt rund 28 Gemälde von Johannes Vermeer. 1632-1675 hat er gelebt, in der niederländischen Stadt Delft. Etwa drei Viertel seines gesamten Oeuvres ist nun zu sehen - eine wohl einzigartige Gelegenheit, Vermeer zu erleben. Entsprechend groß ist der Andrang auf die Karten.
Kunstfreunde haben seit Freitag die einzigartige Gelegenheit, gleich 28 Gemälde des niederländischen Meisters Johannes Vermeer an einem Ort betrachten zu können: Das Rijksmuseum in Amsterdam hat die Werke für eine Ausstellung zusammengetragen, die sich bereits vorab als Publikumsmagnet erwiesen hat.
Die 28 Gemälde kommen aus 14 Museen und Privatsammlungen in sieben Ländern – kein schlechter Schnitt, da weltweit überhaupt nur 37 Werke Vermeer zugeschrieben werden. Er lebte von 1632 bis 1675 in der niederländischen Stadt Delft.
Werke seit Jahrhunderten nicht mehr im Land
Niemals zuvor waren so viele Werke Vermeers in einer einzigen Ausstellung zu sehen, das Museum spricht von der „größten Werkschau aller Zeiten“. Sieben der Gemälde waren seit mehr als zwei Jahrhunderten nicht in den Niederlanden.
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Besucher und Besucherinnen könnten sozusagen in die Innenräume eintauchen, die Vermeer so kunstvoll in Szene setzte, sagte der Generaldirektor des Rijksmuseums, Taco Dibbits. Dazu zählen beispielsweise Gemälde wie „Mädchen mit dem Perlenohrring“ oder „Die Milchmagd“. Zu sehen sind aber auch frühe religiöse Gemälde und zwei Stadtansichten, beide von seiner Heimatstadt Delft.
„Perfektes Glück“
„Dame mit ihrer Magd, die einen Brief hält“ ist eines von drei Gemälden, die von der New Yorker The Frick Collection nach Amsterdam ausgeliehen wurden. Es strahle „diese Ruhe, diese ideale Welt aus“, sagte Dibbits.
Vermeers Einsatz von Licht, das oft von einem Fenster auf der linken Seite der Leinwand kommt, die auffallenden Farben und die sorgfältige Komposition der Sujets können in der gesamten Ausstellung näher betrachtet werden. Bei Vermeer sei quasi alles perfekt, sagte Museumsdirektor Dibbits. Alles passe zusammen. „In seinen Szenen gibt es perfektes Glück. Es gibt Ruhe, es gibt Intimität.“
Bereits 200.000 Tickets verkauft
Weil so wenig über den Künstler bekannt ist, wird er auch „die Sphinx von Delft“ genannt. Er hinterließ keine Briefe oder Tagebücher, und es sind keine Porträts von ihm bekannt. Im Umfeld der Ausstellung wird weitere Forschung betrieben, um mehr über den Maler zu erfahren.
Die Ausstellung läuft bis zum 4. Juni. Nach Angaben von Dibbits wurden bereits knapp 200.000 Tickets verkauft, und die Öffnungszeiten wurden verlängert.
Über dieses Thema hat auch SR 2 Canapé am 12.02.2023 berichtet.