Wie soll's weitergehen im deutschen Kulturbetrieb?
Ein Gespräch mit Dr. Klaus Lederer, dem Vorsitzenden der Kultusministerkonferenz, über Öffnungsszenarien für die Kulturszene
Berlins Kultursenator Dr. Klaus Lederer (Die Linke), der aktuelle Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, kann noch kein Datum für das Anlaufen des Kulturbetriebs in Deutschland nennen. Schon jetzt aber setzt er sich für eine Sonderabgabe für hohe Barvermögen ein.
Auch wenn die Corona-Maßnahmen gerade verschärft wurden, blicken die Kulturministerinnen und -minister in Deutschland schon voraus: Welche Schäden sind bisher entstanden? Wann darf wieder vor Publikum gespielt, musiziert, gelesen oder getanzt werden? Schwierige Fragen vor allem für Berlins Kultursenator Dr. Klaus Lederer von der Linkspartei, der zurzeit den Vorsitz in der Kultusministerkonferenz innehat.
Öffnungsszenario unklar
"Wir sind gehalten, Öffnungsszenarien zu erarbeiten, das tun wir derzeit auch", betonte Lederer im Gespräch mit Hauptstadt-Korrespondentin Maria Ossowski. Diese Szenarien aber stünden angesichts der aktuell "dramatischen" Situation auf den Intensivstationen unter "dem ganz großen Vorbehalt, dass überhaupt etwas passieren" könne.
Nur schrittweise Lockerung
Er gehe davon aus, dass die verschiedenen Kultureinrichtungen nicht alle gleichzeitig, sondern nur schrittweise und nach Bundesländern gestaffelt werden öffnen dürfen: So kämen am Anfang wohl eher die "gut belüfteteten" Säle dran, die Clubszene dagegen müsste sich wohl am längsten gedulden.
Sonderabgabe für hohe Barvermögen
Um die finanziellen Schäden abzumildern, setzt sich Lederer für eine sechsprozentige Kultur-Sonderabgabe für persönliches Barvermögen ein, das über eine Million Euro beträgt.
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Ein Thema in der Sendung "Der Vormittag" vom 11.01.2021 auf SR 2 KulturRadio. Das Symbolbild ganz oben zeigt eine Bühne mit geschlossenem Vorhang (Foto: Pixabay).