Edertalsperre, nach den Plänen von Otto Intze erbaut. (Foto: IMAGO / Panthermedia)

Der Geburtstag von Otto Intze, Pionier des Talsperrenbaus

ZeitZeichen: 17. Mai 1843

 

Sendung: Mittwoch 17.05.2023 9.05 bis 9.20 Uhr

Die industrielle Revolution des 19. Jahrhunderts brauchte – neben Kohle und Dampf – einen weniger bekannten Treibstoff: Wasser! Viele Menschen in wachsenden Großstädten, riesige Industrieanlagen – dass alle mit Wasser versorgt werden konnten, hat Deutschland zum großen Teil dem Ingenieur Otto Intze zu verdanken.

Otto Intze gilt als einer der herausragenden Ingenieure des 19. Jahrhunderts. Er hat Wassertürme konstruiert und die erste Trinkwassertalsperre Deutschlands gebaut. Als der Durst nach Wasser immer größer wird, rät Otto Intze: "Baut Talsperren!" Die Pläne solcher Stauseen liegen da bereits in seiner Schublade.

Die Eschbachtalsperre in Remscheid ist die erste von knapp fünfzig Talsperren, die ab 1889 nach den Intze-Prinzipien oder nach seinen persönlichen Entwürfen gebaut werden. Ein Großteil dieser Bauwerke mit den schlanken, bogenförmigen Mauern, befindet sich in Nordrhein-Westfalen.

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Im technikverliebten 19. Jahrhundert verlässt sich ein Ingenieur wie Otto Intze nicht mehr auf das tradierte Wissen der Handwerkskunst, sondern auf seine wissenschaftlichen Berechnungen. Intze, der am 17. Mai 1843 in Mecklenburg geboren wird, lebt für das Wasser.

Er optimiert den Bau von Wasserbehältern, lehrt Baukonstruktion und Wasserbau an der "Königlich Rheinisch-Westphälischen Polytechnischen Schule", wie der RWTH Aachen damals heißt. Er leitet die Hochschule vier Jahre als ihr Rektor.

Auch die Gründung des heutigen Ruhrverbandes begleitet er fachlich. Wasser ist der wahre Herrscher, heißt es, und ohne die Pionierleistungen des Otto Intze hätte sich die industrielle Revolution wohl nicht so rasant und so erfolgreich entwickeln können.

Von Andrea Klasen


Das Bild ganz oben zeigt die Edertalsperre, die nach den Plänen von Otto Intze erbaut wurde (Bildquelle: IMAGO / Panthermedia).


"ZeitZeichen"

Montag bis Freitag um 9.05 Uhr auf SR 2 KulturRadio

Seit über 40 Jahren ist die Sendung "ZeitZeichen" eine feste Institution in der deutschen Radiolandschaft. Mit erzählerischer Kraft, analytischer Brillanz und publizistischer Kompetenz erinnert das "ZeitZeichen" an wichtige Daten und Ereignisse. Dabei geht nicht nur um Geschichte, Politik, Kunst und Kultur, sondern auch das Alltägliche, bis hin zum Skurrilen.

Neben dem aufwändig komponierten Beitrag sind im 15-minütigen "ZeitZeichen" alle Darstellungs- und Stilformen des Hörfunks zu erleben, von der reinen O-Ton-Collage über die Reportage bis hin zum Mini-Hörspiel.

Das ZeitZeichen ist eine Kooperation von SR 2 KulturRadio mit dem Westdeutschen Rundfunk.

Redaktion SR: Peter Weitzmann

Redaktion WDR: Gesa Rünker

E-Mail: sr2@sr.de

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