Aufstand im Warschauer Ghetto. Jüdische Bürger werden von Deutschen Soldaten zusammengetrieben. (Foto: IMAGO / Everett Collection)

Der Aufstand im Warschauer Ghetto wird niedergeschlagen

ZeitZeichen: 16. Mai 1943

 

Sendung: Dienstag 16.05.2023 9.05 bis 9.20 Uhr

Dieser Aufstand war zum Scheitern verurteilt: 800 Kämpfer gegen die grausame Übermacht der SS. Und doch ist die bewaffnete Erhebung für die wenigen Überlebenden des Warschauer Ghettos ein wichtiges Symbol für den Widerstand gegen die unmenschliche Gewalt der Nazis.

Über 1000 Ghettos richteten die Deutschen während des Zweiten Weltkriegs in den von ihnen besetzten Gebieten ein. In der polnischen Hauptstadt Warschau lebte bis 1939 eine große jüdische Gemeinde, ein Drittel der Bevölkerung war jüdisch.

Etwa 400.000 Menschen wurden vom deutschen Militärbefehlshaber in einem Stadtviertel zusammengepfercht, von der Außenwelt abgeschnitten, schikaniert, zur Zwangsarbeit gezwungen, sie wurden dem Hunger, Seuchen und der willkürlicher Gewalt der Besatzer überlassen.

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Eine makabre Vorstufe der Vernichtungslager, in die viele Bewohner später deportiert wurden. Hunderttausend Menschen starben allein im Warschauer Ghetto. Als Heinrich Himmler 1942 die "Umsiedlung" der restlichen Menschen befahl, womit die Auflösung des Ghettos und die Deportation in die verbliebenen Bewohner in die Vernichtungslager gemeint war, formierte sich verzweifelter Widerstand.

Beinahe vier Wochen lang hielten die unterlegenen jüdischen Untergrundkämpfer durch, konnten einige Deportationen verhindern. Doch am 16. Mai schrieb SS-Brigadeführer einen Bericht: "Es gibt keinen jüdischen Wohnbezirk in Warschau mehr!"

Von Irene Dänzer-Vanotti


Das Bild ganz oben zeigt jüdische Bürger im Warschauer Ghetto, die von Deutschen Soldaten zusammengetrieben werden. (Bildquelle: IMAGO / Everett Collection).


"ZeitZeichen"

Montag bis Freitag um 9.05 Uhr auf SR 2 KulturRadio

Seit über 40 Jahren ist die Sendung "ZeitZeichen" eine feste Institution in der deutschen Radiolandschaft. Mit erzählerischer Kraft, analytischer Brillanz und publizistischer Kompetenz erinnert das "ZeitZeichen" an wichtige Daten und Ereignisse. Dabei geht nicht nur um Geschichte, Politik, Kunst und Kultur, sondern auch das Alltägliche, bis hin zum Skurrilen.

Neben dem aufwändig komponierten Beitrag sind im 15-minütigen "ZeitZeichen" alle Darstellungs- und Stilformen des Hörfunks zu erleben, von der reinen O-Ton-Collage über die Reportage bis hin zum Mini-Hörspiel.

Das ZeitZeichen ist eine Kooperation von SR 2 KulturRadio mit dem Westdeutschen Rundfunk.

Redaktion SR: Peter Weitzmann

Redaktion WDR: Gesa Rünker

E-Mail: sr2@sr.de

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