Stummfilm "Raja Harishchandra"  (Foto: IMAGO / United Archives International)

Mit dem Stummfilm "Raja Harishchandra" beginnt die indische Filmproduktion

ZeitZeichen: 3. Mai 1913

 

Sendung: Mittwoch 03.05.2023 9.05 bis 9.20 Uhr

"Raja Harishchandra", ein Stummfilm über einen mythologischen König, markiert den Beginn des indischen Kinos. Heute, 110 Jahre später, ist Indien der wohl größte Filmproduktions-Standort der Welt. Den Begriff "Bollywood" hört man in Indien aber nicht so gerne.

Dadasaheb Phalke war ein Mann mit Visionen: Den Fotografen und Zauberkünstler störte es, dass in Bombays Kinos nur ausländische Filme gezeigt wurden. Bei einem Besuch in London besorgte er sich eine Kamera und beschloss, selbst einen Film zu drehen. Seinen Stoff nahm er aus dem indischen Nationalepos "Mahabharata".

Audio

Mit dem Stummfilm "Raja Harishchandra" beginnt die indische Filmproduktion (3.5.1913)
Podcast [SR 2, Christiane Kopka, 25.04.2023, Länge: 14:31 Min.]
Mit dem Stummfilm "Raja Harishchandra" beginnt die indische Filmproduktion (3.5.1913)

Die Legende über den aufrechten König Harishchandra war in Indien äußerst beliebt. So wurde Phalkes Stummfilm "Raja Harishchandra" auch deshalb ein Erfolg, weil er zum ersten Mal eine Geschichte im Kino zeigte, die dem indischen Publikum vertraut war. Schon die erste öffentliche Vorstellung im Coronation Cinema in Bombay stieß auf so viel Begeisterung, dass schnell weitere Kopien angefertigt wurden.

Die Vorführung gilt als Beginn der indischen Filmindustrie, die schnell wuchs und heute von der Anzahl der produzierten Filme her als größte der Welt gilt. Der Begriff "Bollywood", der sich aus Bombay und Hollywood zusammensetzt und meist für bonbonbunte Romanzen mit Gesangs- und Tanzeinlagen verwendet wird, ist in Indien allerdings nicht sonderlich beliebt. Und er wird auch der Vielfalt der indischen Filmproduktion nicht gerecht.

Von Christiane Kopka


Das Bild ganz oben zeigt einen Ausschnitt aus dem Stummfilm "Raja Harishchandra" (Bildquelle: IMAGO / United Archives International).


"ZeitZeichen"

Montag bis Freitag um 9.05 Uhr auf SR 2 KulturRadio

Seit über 40 Jahren ist die Sendung "ZeitZeichen" eine feste Institution in der deutschen Radiolandschaft. Mit erzählerischer Kraft, analytischer Brillanz und publizistischer Kompetenz erinnert das "ZeitZeichen" an wichtige Daten und Ereignisse. Dabei geht nicht nur um Geschichte, Politik, Kunst und Kultur, sondern auch das Alltägliche, bis hin zum Skurrilen.

Neben dem aufwändig komponierten Beitrag sind im 15-minütigen "ZeitZeichen" alle Darstellungs- und Stilformen des Hörfunks zu erleben, von der reinen O-Ton-Collage über die Reportage bis hin zum Mini-Hörspiel.

Das ZeitZeichen ist eine Kooperation von SR 2 KulturRadio mit dem Westdeutschen Rundfunk.

Redaktion SR: Peter Weitzmann

Redaktion WDR: Gesa Rünker

E-Mail: sr2@sr.de

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja