Kakaopflanze (Foto: SR)

Der Kakaobaum bekommt seinen botanischen Namen

ZeitZeichen: Im Mai 1753

 

Sendung: Montag 01.05.2023 9.05 bis 9.20 Uhr

Carl von Linné soll Schokolade geliebt haben. Der schwedische Naturforscher empfahl Kakao nicht nur als Mittel gegen verschiedene Krankheiten, sondern gab dem Kakaobaum auch seinen lateinischen Namen: Theos Broma, "eine Speise der Götter".

In seinem botanischen Standardwerk "Species Plantarum", das bis heute die gültigen Namen vieler Pflanzen definiert, beschreibt Linné auch die ursprünglich aus Südamerika stammende Kakao-Pflanze. In Mittelamerika hatten schon die Hochkulturen der Olmeken und Maya aus den Bohnen des Kakaobaums flüssige Getränke hergestellt. Christoph Kolumbus soll der erste spanische Eroberer gewesen sein, der eine Kakaobohne zu Gesicht bekam – und bezeichnete sie als "seltsame Mandel".

"Chocolatl" gelangte mit den spanischen Eroberern schließlich nach Europa. Doch das bittere und fette Getränk hatte hier anfangs nur weniger Liebhaber. Erst als man begann, Kakao mit Zucker, Zimt und Anis zu würzen, galt er als trinkbar.

Kakao konnten sich lange Zeit nur der Adel und die wohlhabende Oberschicht leisten. Erst als der Niederländer Coenraad Johannes van Houten 1828 die Kakaobutterpresse erfand, wurde Kakao zum Modegetränk. Kakao wurde nicht nur billiger, sondern auch weniger fettig und damit bekömmlicher.

Theobroma cacao L. wird heute überall in den Tropen angebaut. Er zählt zu den problematischsten Rohstoffen der Welt. Wegen der hohen Nachfrage in den Industrieländern gehören zum Kakaogenuss sehr oft katastrophale Arbeitsbedingungen in den Anbauländern, Monokulturen und die Zerstörung des Regenwaldes. Die Deutschen zählen nach den Schweizern zu den Hauptabnehmern von Schokolade. 2020 hat jeder Deutsche 9,1 kg Schokolade im Jahr gegessen.

Von Andrea Kath


Das Bild ganz oben zeigt eine Kakaopflanze (Bildquelle: SR).


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Redaktion SR: Peter Weitzmann

Redaktion WDR: Gesa Rünker

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