Sibylle Lewitscharoff (Foto: Sabine-Schmidt-Matt)

Sibylle Lewitscharoff (1954 – 2023) liest aus „Killmousky“ und „Pong redivivus“

Lesung und Gespräch

mit Tilla Fuchs  

Ausschnitte aus „Killmousky“ und aus „Pong redivivus“ hat Sibylle Lewitscharoff 2014 an der Universität des Saarlandes gelesen. Aus Anlass ihres Todes wiederholen wir diese Lesung vom 8. Mai 2014

Sendung: Mittwoch 17.05.2023 19.15 bis 20:00 Uhr

Sibylle Lewitscharoffs Name steht für eine bisweilen bissige, humorige und intellektuelle Prosa: ein Roman über Dante („Das Pfingstwunder“, 2016), einer über den Lübecker Philosophen Hans Blumenberg („Blumenberg“, 2011), Essays und Reden - da sticht ein Krimi raus. Aber genau das beabsichtigte Sibylle Lewitscharoff mit „Killmousky“ (2014), sich gegen „geistige Hochstapelei“ zu verwahren: „Es war mir eine schreckliche Vorstellung über Blumenberg zu publizieren, den großen Philosophen und als nächstes über Dante, das war mir richtig unangenehm. Danach können eigentlich nur noch Homer und Shakespeare kommen, “ so Lewitscharoff im Gespräch mit SR2 KulturRadio. Also schrieb sie, nach dem Vorbild der US-amerikanischen Kriminalromane, die Geschichte des berenteten Kriminalhauptkommissars Richard Ellwanger, der einen bizarren Auftrag in New York annimmt: Eine begüterte Frau ist zu Tode gekommen, und ihre Schwester und ihr Vater beschuldigen den trauernden Ehemann, ein anderer zu sein, als er vorgibt. Er macht sich also ohne seinen schwarzen Kater Killmousky und ohne nennenswerte Englischkenntnisse auf in die US-Metropole - aus der die Spur möglicherweise in die Heimat zurückführt.

Ausschnitte aus „Killmousky“ und aus „Pong redivivus“ hat Sibylle Lewitscharoff 2014 an der Universität des Saarlandes gelesen. Aus Anlass ihres Todes wiederholen wir diese Lesung vom 8. Mai 2014.

Sibylle Lewitscharoff *1954 in Stuttgart, studierte Religionswissenschaften in Berlin, wo sie zuletzt lebte. Für „Pong“ erhielt sie 1998 den Ingeborg-Bachmann-Preis. Es folgten die Romane „Der Höfliche Harald“ (1999)„Montgomery“ (2003) und „Consummatus“ (2006). Der Roman „Apostoloff“ wurde 2009 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. 2012 hielt Sibylle Lewitscharoff die Rede an die Abiturientinnen und Abiturienten in Saarbrücken. 2013 bekam sie den Georg-Büchner-Preis. Am 13. Mai 2023 ist Sibylle Lewitscharoff im Alter von 69 Jahren in Berlin gestorben.

(Wiederholung einer Sendung vom 20. Mai 2014 )

Sibylle Lewitscharoff (1954 – 2023) liest aus „Killmousky“ und „Pong redivivus“
Audio [SR 2, (c) SR, 17.05.2023, Länge: 41:09 Min.]
Sibylle Lewitscharoff (1954 – 2023) liest aus „Killmousky“ und „Pong redivivus“

Die Sendung ist nachhörbar auf SR2.de und in der ARD Audiothek.


Vorschau

24. Mai: Das Magazin

31. Mai: Nicolas Matthieu "Wie später ihre Kinder " und "Connemara"

7. Juni: Das Magazin

14. Juni: Arno Frank zu seinem Roman "Seemann vom Siebener"

21. Juni: Das Magazin

28. Juni: Leander Fischer "Die Doppelgänger"

5. Juli: Das Magazin

12. Juli: Caroline Wahl zu ihrem Roman "22 Bahnen"


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Redaktion: Tilla Fuchs

Kontakt: literatur-im-gespraech@sr.de

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