Sendung: Sonntag 11.07.2021 17.04 Uhr
Autor: Jewgenij Lwowitsch Schwarz
Übersetzung: Dorothea Müller (aus dem Russischen)
Bearbeitung: Jörg Franz
Regie: Peter Arthur Stiller
Ton: Eduard Kramer und Irma Müller
Musik: Heinrich Konietzny
Produktion: SR 1963
Länge: ca. 81:30 Min.
Besetzung: Jürgen Goslar, Walter Richter, Heinz Stöwer u. a.
Zum Inhalt
Lancelot kommt auf seiner Wanderschaft in eine Stadt, die ein Drache seit hunderten von Jahren tyrannisiert: Der Drache verlangt von den Städtern ein schönes junges Mädchen zur Ehe, um es sofort nach der Hochzeit zu töten. Alle haben sich mit diesem Brauch abgefunden, denn, so tröstet man sich, dafür beschützt der Drache die Stadt ja auch – vor möglichen anderen Drachen.
Lancelot hingegen drängt es danach, die Stadt zu befreien, zumal ihm das als nächstes Opfer vorgesehene Mädchen sehr gefällt…
Seine Märchenkomödie schrieb Schwarz 1943, der "Drache" symbolisierte zunächst Hitler und seine Armee, doch der weitere Verlauf der Handlung spiegelt die politischen Verhältnisse in der Sowjetunion unter Stalin und attackiert damit durch den Märchencharakter ironisch gebrochen Zwangsherrschaft und Totalitarismus ganz allgemein. "Der Drache" durfte zu Lebzeiten des Autors nicht in Russland aufgeführt werden.
Über den Autor
Jewgenij Lwowitsch Schwarz (1896-1958), russischer Autor und Dramatiker. Jurastudium in Moskau, nach der Revolution Journalist, Kinderbuchlektor und Dramaturg. Ab 1931 freier Autor, der mit seinen ca. 30 märchenhaften und ironischen Theaterstücken bekannt wurde (auf deutsch u. a. "Der Schatten", 1940). Als Hörspiel wurden außerdem produziert: "Zar Wasserwirbel" (DDR 1969), "Das gewöhnliche Wunder" (DDR 1976), "Schach dem alten Wintersmann" (DDR 1981), "Die Schneekönigin" (DDR 1984) und "Die verzauberten Kinder" (DLR 2001).
Vorschau
Am 18. Juli 2021 hören Sie den ARD Radio Tatort "Sonntag" von Tom Peuckert:
Hauptkommissarin Ariane Kruse und Kommissar Christian Wonder vom Berliner LKA müssen dem BKA einen Tatort überlassen: Ein Toter in einem Hotelzimmer. Russenmafia, Waffenhandel? Doch dann findet Ariane einen Zettel, den sie unbedacht eingesteckt hatte. "Gryasnaya Bomba, Marathon". Ist etwa ein Bombenanschlag auf den Berlin-Marathon geplant?!
Die "HörspielZeit" bietet auf SR 2 KulturRadio jeden Sonntag ein literarisches Erzählhörspiel. Besonderes Gewicht im Programm der Hörspielzeit haben Autoren aus dem französischen Sprachraum, insbesondere aus Frankreich und Québec. Außerdem einmal im Monat: der ARD Radio Tatort.
Kontakt: hoerspiel@sr.de
Redaktion: Anette Kührmeyer
Programmheft (PDF) bereits gesendeter Hörspiele: