Archiv

Prof. Dr. Jürgen Ritte (Foto: Sabine Schmidt/SR)
Preisträger 2013: Prof. Dr. Jürgen Ritte

Eugen-Helmlé-Preis 2013 für Jürgen Ritte

Der Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis 2013 ist am 9. September 2013 im Studio eins des Saarländischen Rundfunks an den Literaturwissenschaftler und Autor Jürgen Ritte verliehen worden. Die Jury lobte seine Übersetzungen französischer Autoren als feinfühlig, subtil und elegant.

(10.09.2013) Der mit 10.000 Euro dotierte Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis der Stiftung des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (Stiftung ME Saar), der Stadt Sulzbach und des Saarländischen Rundfunks ging im Jahr 2013 an den Übersetzer Prof. Dr. Jürgen Ritte.


Über den Preis

SR-Intendant Prof. Thomas Kleist: "Mit der Übertragung in die andere Sprache beginnt das Verstehen und das 'Verstanden-Werden'. Beides sind Grundvoraussetzungen für einen Dialog, in diesem Fall zwischen Deutschen und Franzosen. Der SR fördert diesen Preis für herausragende Übersetzerleistungen, weil wir uns auf Grund unserer geographischen Lage und der daraus erwachsenen historischen Prägung - als Sender der Verständigung zwischen den Ländern, die in unserer Großregion aufeinandertreffen, sehen."

Prof. Dr. Jürgen Ritte (Foto: Hélène Demongeot)
Eugen-Helmlé-Preisträger 2013: Der Übersetzer Prof. Dr. Jürgen Ritte (Archivfoto: Hélène Demongeot)

Der Preisträger: Prof. Dr. Jürgen Ritte

Seit Mitte der 80er Jahre ist der 1956 in Köln geborene und seit langem in Paris lebende Autor und Wissenschaftler Jürgen Ritte als Übersetzer tätig. Er übertrug Werke unter anderem von Albert Cohen, Joseph Delteil, Pierre Mac Orlan, Paul Morand, Edmond Jabès, Patrick Deville, Marcel Bénabou, Olivier Rolin, Georges Perec, Hervé Le Tellier und Marcel Proust vom Französischen ins Deutsche.

Die zusammen mit seiner Frau Romy Ritte entstandenen Übersetzungen der beiden Romane "Neun Tage in Lissabon" und "Kein Wort mehr über Liebe" von Hervé Le Tellier machten diesen bedeutenden französischen Schriftsteller einem breiten Leserkreis in Deutschland bekannt.

Programmtipp
Der Mitschnitt der Preisverleihung wird auf SR 2 KulturRadio am 10. September ab 20.04 Uhr in der Sendung "Literatur im Gespräch" ausgestrahlt.

Mehrfach beschäftigte sich Jürgen Ritte auch mit theoretischen Fragen des Übersetzens. Wie seinerzeit Eugen Helmlé, so widmet er sich mit besonderer Aufmerksamkeit den Werken der sprachspielerisch-experimentellen Autoren der literarischen Vereinigung OULIPO, eines 1960 gegründeten Kreises von Autoren, deren Ziel die sprachliche Erweiterung durch formale Zwänge ("contraintes") ist. Bekanntestes Beispiel: "La Disparition", der e-lose Roman von Georges Perec.

SR 2-Literaturredakteur Dr. Ralph Schock (Foto: Ute Werner (SR))
SR 2-Literaturredakteur Dr. Ralph Schock (Foto: Ute Werner)

Ritte wurde mit einer Arbeit über die Literarästhetik Georges Perecs promoviert, er habilitierte sich 2007 an der Université de la Sorbonne Nouvelle in Paris und ist dort Professor für deutsche Literatur und interkulturelle Studien. Er war Mitbegründer der deutschen Marcel-Proust-Gesellschaft und ist zur Zeit Vizepräsident der französischen Übersetzervereinigung ATLAS und des Collège International des Traducteurs Littéraires in Arles.

Die Jury 2013

Die Jury des Eugen-Helmé-Übersetzerpreises 2013 bestand aus den Übersetzern Dr. Irène Kuhn und Dr. Gernot Krämer sowie SR-Literaturredakteur Dr. Ralph Schock.


Hintergrund: Der Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis

Der Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis wurde 2004 zur Erinnerung an den bekannten Sulzbacher Übersetzer begründet.

Seit 2005 vergeben die Stiftung des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (Stiftung ME Saar) und der Saarländische Rundfunk diesen Preis gemeinsam an eine Übersetzerin oder einen Übersetzer für eine außergewöhnliche Übersetzungsleistung aus dem Deutschen ins Französische beziehungsweise aus dem Französischen ins Deutsche.

Preisverleihung traditionell am 7. September

Im Jahre 2010 kam die Stadt Sulzbach als dritter Partner dazu. Die Preissumme konnte damit von 6000 auf nun 10.000 Euro aufgestockt werden. Der Preis wird traditionell am 7. September, dem Geburtstag Eugen Helmlés, verliehen.


Die bisherigen Preisträger im Archiv:


Artikel mit anderen teilen

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja