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Die französische Übersetzerin Cécile Wajsbrot bei der Verleihung des Eugen-Helmlé-Preises 2014 (Foto: Sabine Schmitt-Matt/SR)
Cécile Wajsbrot (Foto: Sabine Schmidt-Matt)

Eugen-Helmlé-Preis 2014 für Cécile Wajsbrot

Die Preisverleihung des Eugen-Helmlé-Übersetzerpreises 2014 fand am Montag, 8. September im Konferenzgebäude des Saarländischen Rundfunks auf dem Saarbrücker Halberg statt. Ausgezeichnet wurde die freie Schriftstellerin und Übersetzungen Cécile Wajsbrot.

Der mit 10.000 Euro dotierte Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis der Stiftung des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (Stiftung ME Saar), der Stadt Sulzbach und des Saarländischen Rundfunks ging 2014 an die französische Schriftstellerin und Übersetzerin Cécile Wajsbrot.


Video: Das war die Preisverleihung



Video: Das war die Lesung



"Eindringlich, subtil und genau"

Die Begründung der Jury lautet: Cécile Wajsbrots Übertragungen von Marcel Beyers „Kaltenburg“, Wolfgang Büschers „Berlin – Moskau. Eine Reise zu Fuß“, „Deutschland, eine Reise“ und „Hartland. Zu Fuß durch Amerika“, Peter Kurzecks „Mein Bahnhofsviertel“, Stefan Heyms „Architekten“ sowie von Gert Ledigs „Vergeltung“ und „Faustrecht“ sind eindringliche, subtile und genaue Nachschöpfungen.

Programmtipp
SR 2 KulturRadio sendet eine Aufzeichnung der Preisverleihung am Dienstag, 16. September, in "Literatur im Gespräch".

Verstehen und Verstanden-Werden

Mit dem Eugen-Helmlé-Preis wird ein übersetzerisches Werk gewürdigt, das zu Unrecht im Schatten von Wajsbrots eigenen Romanen und Erzählungen steht. Oswald Bubel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung ME Saar: "Mit dem 'Eugen-Helmlé-Übersetzer-Preis' wollen wir dokumentieren, dass die besondere Beziehung zu unseren französischen Nachbarn und die kulturelle Verflechtung mit Frankreich ein Alleinstellungsmerkmal des Saarlandes sind, das gepflegt werden sollte. Deshalb ist die Stiftung gerne bereit, den Preis maßgeblich zu unterstützen".

SR-Intendant Prof. Thomas Kleist sagte zum Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis: "Mit der Übertragung in die andere Sprache beginnt das Verstehen und das Verstanden-Werden. Beides sind Grundvoraussetzungen für einen Dialog, in diesem Fall zwischen Deutschen und Franzosen. Der Saarländische Rundfunk fördert diesen Preis für herausragende Übersetzerleistungen, weil wir uns auf Grund unserer geographischen Lage und der daraus erwachsenen historischen Prägung als Sender der Verständigung und des Verstehens in unserer Großregion sehen."

Zur Person: Cécile Wajsbrot

Cécile Wajsbrot wurde 1954 als Tochter polnischer Juden in Paris geboren. Ihre Familie war nach Frankreich geflüchtet, von dort wurde ihr Großvater deportiert und in Auschwitz ermordet. Cécile Wajsbrot studierte in Paris vergleichende Literaturwissenschaften und arbeitete anschließend als Französischlehrerin und Rundfunkredakteurin. Sie ist Mitarbeiterin der Zeitschriften "Autrement", "Les nouvelles Littéraires" und "Le Magazine littéraire". Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in Paris und in Berlin. Ihre Romane, die oft einen autobiographischen Hintergrund haben, handeln unter anderem von der Shoa und dem Schweigen der Generationen darüber, aber auch von französischer und deutscher Nachkriegsgeschichte.

Die Jury des Eugen-Helmé-Übersetzerpreises 2014 bestand aus den Übersetzern Irène Kuhn und Gernot Krämer sowie SR-Literaturredakteur Ralph Schock.


Hintergrund: Der Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis

Der Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis wurde 2004 zur Erinnerung an den bekannten Sulzbacher Übersetzer begründet.

Seit 2005 vergeben die Stiftung des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (Stiftung ME Saar) und der Saarländische Rundfunk diesen Preis gemeinsam an eine Übersetzerin oder einen Übersetzer für eine außergewöhnliche Übersetzungsleistung aus dem Deutschen ins Französische beziehungsweise aus dem Französischen ins Deutsche.

Preisverleihung traditionell um den 7. September

Im Jahre 2010 kam die Stadt Sulzbach als dritter Partner dazu. Die Preissumme konnte damit von 6000 auf nun 10.000 Euro aufgestockt werden. Der Preis wird traditionell rund um den 7. September, dem Geburtstag Eugen Helmlés, verliehen.


Die bisherigen Preisträger im Archiv:


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