Humanitäre Lage in Äthiopien spitzt sich zu
Interview mit Jens Hesemann vom UNHCR – Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen
Im Norden Äthiopiens spitzt sich die humanitäre Lage zu. Ministerpräsident Abiy Ahmed führt seit Anfang November einen bewaffneten Konflikt im eigenen Land, da die in Tigray regierende TPFL-Bewegung die Autorität der Zentralregierung nicht mehr anerkennt. Jens Hesemann vom UNHCR (Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen), berichtet im Interview aus dem Sudan, dass allein in der Nacht auf über 41.000 äthiopische Flüchtlinge in der Grenzregion ankamen. Der UNHCR bemüht sich um deren Versorgung an den Grenzen durch Küchen, sicheres Trinkwasser und die sanitäre Grundsicherung. Außerdem nehmen Gemeinden in der Grenzregion Geflüchtete auf und helfen aus. Was fehlt ist bisher noch eine Unterkunft für die Menschen. Die sudanesische Regierung hat Land zur Verfügung gestellt, um ein Flüchtlingscamp aufzubauen. In den kommenden sechs Monaten rechnet Hesemann mit mindestens 100.000 weiteren Flüchtlingen, die aus Angst um ihr Leben in den Sudan kommen.
Ein Thema in der Sendung "Bilanz am Mittag" am 24.11.2020 auf SR 2 KulturRadio.