Berghalde Reden  (Foto: SR)

Bergbau im Saarland: Was übrig geblieben ist

Zehn Jahre nach dem Bergbauende

Sarah Sassou / Barbara Grech   29.06.2022 | 16:16 Uhr

Vor zehn Jahren ging es zu Ende mit dem Steinkohlenbergbau an der Saar. Aber obwohl alle Gruben geschlossen sind: Das Thema ist immer noch nicht ganz erledigt. Die SR-Reporterinnen Sarah Sassou und Barbara Grech haben sich mit dem Erbe des Bergbaus für die Menschen im Saarland beschäftigt.

Schluss mit einer 200 Jahre alten Tradition. Am 30. Juni 2012 hat die letzte Steinkohlengrube im Saarland dicht gemacht: das Bergwerk Saar in Ensdorf. Für die Bergleute damals ein hoch-emotionaler Tag. In festlicher Tracht erwiesen sie der Kohle an der Saar die letzte Ehre. SR-Reporterin Sarah Sassou hat ehemalige Bergmänner getroffen und mit ihnen über ihre Erinnerungen an den letzten Tag gesprochen.

Noch nicht das Ende der Geschichte

Obwohl es schon zehn Jahre her ist, dass der Steinkohlenbergbau im Saarland endete, ist das Thema in einigen Dörfern immer noch aktuell. In Reisbach zum Beispiel. Der Ort liegt im ehemaligen Abbaugebiet der Grube Ensdorf und noch immer arbeitet dort der Boden. Für die Anwohnerinnen und Anwohner bedeutet das, dass weiterhin Schäden an ihren Häusern entstehen. Sie haben gelernt damit zu leben. Aber nun gibt es Probleme: wenn es um das Vererben der Häuser geht! Sarah Sassou hat sich bei Dieter Trouvain zeigen lassen, was das bedeutet.

Wo bleibt die Industriekultur?

Zehn Jahre ist es her, dass die Ära des Bergbaus im Saarland zu Ende ging. Und gut 20 Jahre ist es her, dass die Industriekultur im Saarland aus der Taufe gehoben wurde. Von der Industriegesellschaft zur Bildungsgesellschaft sollte es gehen. So wie beim Weltkulturerbe Völklinger Hütte - da ist das gelungen. Doch was die Hinterlassenschaften des Bergbaus angeht, sieht es in Sachen Industriekultur düster aus.

Die meisten der sogenannten Premium-Standorte dümpeln vor sich hin. Dabei hatte Annegret Kramp-Karrenbauer ein halbes Jahr nach dem Abschied vom Bergbau, im Dezember 2012, klar gesagt, dass man Erinnerungskultur braucht. SR-Reporterin Barbara Grech sieht noch immer kein zukunftsfähiges Konzept, was mit den Hinterlassenschaften dieser Ära passieren soll.

Mehr zum Thema:

Ein Thema u. a. in der Sendung "Der Morgen" auf SR 2 KulturRadio.

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