Den richtigen Weihnachtsbaum aussuchen
Zur festlichen Stimmung an Weihnachten gehört die geschmückte Tanne einfach dazu. Das Angebot wird immer größer, und sogar Plastikbäume sind mittlerweile eine gängige Alternative. Worauf sollte man beim Baumkauf achten? Und was ist für die Umwelt am besten?
Frische Tannen erkennen und pflegen
Um eine möglichst frische Tanne zu erwischen, rät Gartenbaumeister Simon Schmitt: "Man kann darauf achten, dass die Nadeln noch ein saftiges Grün haben. Ansonsten kann man noch auf die Schnittstelle achten.“ Als Faustregel nennt er: Je heller die Schnittstelle, desto frischer der Baum. Bei ganz frisch geschnittenen Bäumen kann man oft auch noch frisches Harz an der Schnittstelle sehen. Die Schnittstelle ist sehr aussagekräftig: Bei älteren Bäumen, die schon vor Wochen geschlagen wurden, ist die sie dunkler. Dann ist die Gefahr größer, dass der Baum schneller zu nadeln beginnt.
Die ausgesuchte Tanne kommt zuhause am besten gleich in einen Ständer mit Wasser. Bis man sie aufstellt, lagert man sie am besten draußen an einem kühlen, wenn möglich windgeschützen Ort oder im Keller. Vor dem Schmücken lässt man dem Weihnachtsbaum dann am besten noch einen Tag Zeit, damit er seine Äste wieder schön ausbreiten kann.
In manchen Tipps heißt es, man sollte etwas Glycerin mit ins Wasser geben. Davon rät der Experte eher ab, weil der Baum dadurch schneller braun werden kann. Es hilft allerdings, die Nadeln regelmäßig ein bisschen mit Wasser anzusprühen. Das hält den Baum feucht, "und dann trocknet er nicht so schnell aus", so Schmitt.
Ökobilanz von Plastikbäumen
Zwar kann man den Plastikbaum wiederverwenden und er muss nicht nach Weihnachten entsorgt werden, allerdings ist die Produktion von Plastiktannen extrem energieintensiv und deswegen nicht gerade umweltfreundlich. Das lohnt sich erst, wenn man die Tanne etwa 20 Jahre benutzt.
Umweltfreundlichere Optionen
Wenn man daher einen „echten“ Baum aussucht, sollte man nicht einfach irgendeinen Baum kaufen: Es gibt zum Beispiel Tannen, die in der Nähe von Hochspannungsleitungen wachsen und geschlagen werden müssen, weil sie zu groß geworden sind. Um eine nachhaltige Tanne zu bekommen, kann man beim nächsten Forstamt anrufen. Allerdings muss man sich dessen bewusst sein, dass die Tanne dann nicht unbedingt perfekt, sondern vielleicht auch ein bisschen krumm sein kann. Die Ökobilanz ist auch nur dann besser, wenn man zum Forstamt keine weite Strecke fahren muss.
Man kann den Weihnachtsbaum auch mit Wurzeln kaufen, sodass er nach Weihnachten wieder eingepflanzt und im nächsten Jahr wiederverwendet werden kann. Voraussetzung ist allerdings, dass der Baum auch so lange überlebt: Einen lebenden Baum muss man natürlich anders pflegen als einen gefällten. Wenn die Tanne doch eingeht, dann hat sich der Aufwand nicht gelohnt.
Auch Thema auf SR 1 am 09.12.2020 in der Sendung 'Hallo Saarland'.