Diese Veränderungen kommen 2023
Wie jedes Jahr kommen auch 2023 Veränderungen auf uns zu. Kindergeld und Wohngeld steigen, dafür aber auch die Arbeitslosenversicherung und Krankenkassenbeiträge. Netflix plant eine 2-Faktor-Authentifizierung und die Mehrwegpflicht, sowie das 49-Euro-Ticket kommen.
Geld
Kindergeld
Das Kindergeld steigt auf einheitliche 250 Euro pro Monat und Kind. Bisher gab es diesen Betrag erst ab dem vierten Kind. Auch der Kinderzuschlag für Alleinerziehende oder Familien mit niedrigem Einkommen steigt auf monatlich 250 Euro.
Preisbremse für Gas, Strom und Fernwärme
Die Preisbremse wird voraussichtlich im März in Kraft treten, gilt aber dann rückwirkend auch für Januar und Februar. Gasverbraucher können für 80 Prozent ihres bisherigen Verbrauchs mit einen Bruttopreis von 12 Cent pro Kilowattstunde rechnen. Beim Strom sind 40 Cent je Kilowattstunde geplant. Bei der Fernwärme liegt der Preisdeckel bei 9,5 Cent pro Kilowattstunde.
Wohngeld
Das Wohngeld steigt im Schnitt um 190 Euro. Die Menge an antragsberechtigten Menschen wird ausgeweitet. Nun können auch Haushalte einen Antrag stellen, die zwar keine Sozialleistungen beziehen, trotzdem aber wenig Geld haben. Wegen der Umstellung auf das neue Wohngeld rechnen Länder und Kommunen mit Verzögerungen bei der Auszahlung. Mit einem vereinfachten Antragsverfahren soll sichergestellt werden, dass die Menschen das neue Wohngeld möglichst zügig erhalten. Bei einer verspäteten Entscheidung wird das Wohngeld rückwirkend ausgezahlt.
Arbeitslosenversicherung
Der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung – je zur Hälfte vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer getragen – steigt von 2,4 auf 2,6 Prozent.
Krankenkassenbeiträge
Auch die Krankenkassenbeiträge werden teurer: sie werden von durchschnittlich 15,9 auf 16,2 Prozent angehoben. Achtung: Dieses Jahr müssen die Krankenkassen ihre Kunden NICHT schriftlich über die Preisänderung informieren. Das Sonderkündigungsrecht bei Erhöhungen bleibt dennoch bestehen.
49-Euro-Ticket
Das 49-Euro-Ticket, auch "Deutschlandticket" genannt, soll voraussichtlich im Frühjahr in Kraft treten, ein genaues Startdatum steht allerdings noch nicht fest. Mit dem Ticket können Regionalzüge, Straßenbahnen, U-Bahnen und Busse des öffentlichen Nahverkehrs genutzt werden – deutschlandweit. Es soll als monatlich kündbares Abo angeboten werden.
Einkaufen
Mehrwegpflicht
Restaurants, Cafés, Lieferdienste und Caterer müssen ab dem 1. Januar Mehrwegverpackungen für Getränke und Speisen zum Mitnehmen anbieten. Für die Verbraucher dürfen keine zusätzlichen Kosten entstehen, Pfand ist aber erlaubt. Betriebe mit weniger als fünf Angestellten und einer maximalen Verkaufsfläche von 80 Quadratmetern sind von der Regelung befreit. Sie müssen ihren Kunden aber ermöglichen, eigene Behälter mitzubringen und befüllen zu lassen. Für kleine Filialen von Ketten gilt diese Ausnahmeregel nicht.
Tierwohllabel
Ab Sommer 2023 soll die Kennzeichnung von Haltungsbedingungen bundesweit Pflicht werden – beginnend mit Schweinefleisch aus deutscher Herstellung. Das Tierwohllabel soll das Fleisch in fünf Haltungskategorien einteilen: Stall, Stall mit Platz, Frischluftstall, Auslauf/Freiland, Bio. Die Kennzeichnungspflicht für Geflügel und Rindfleisch soll später folgen.
Zigaretten und Cannabis
Die Tabaksteuer steigt an. Zigaretten werden somit um etwa 10-20 Cent pro Schachtel teurer. Und außerdem: Bis Ende 2023 soll ein erster Gesetzesentwurf zur Legalisierung von Cannabis vorliegen.
Leben
Krankenschein
Ab dem 1. Januar wird die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung direkt von der Arztpraxis an die Krankenkasse übermittelt, die der Arbeitgeber dann dort abrufen kann. Damit wird der "gelbe Schein" überflüssig. Die elektronische Abeitsunfähigkeitsbescheinigung, kurz e-AU, wird in der elektronischen Patientenakte gespeichert – dort sollen in Zukunft auch Laborergebnisse und Dokumente gesammelt werden können.
Netflix
Netflix plant eine 2-Faktor-Authentifizierung einzuführen. Das Einloggen wird dann nur noch mit einem Code möglich sein, den der Accountbesitzer zugeschickt bekommt und der 15 Minuten lang gültig ist. Damit will Netflix das kostenlose Teilen von Accounts in Zukunft besser verhindern können. Ein genaues Startdatum ist allerdings noch nicht bekannt.