Energie-Sorgen auch Kraftakt für die Verbraucherzentralen
Die Unsicherheit der Verbraucher bezüglich der steigenden Energiepreise ist groß. Das macht sich auch bei der saarländischen Verbraucherzentrale bemerkbar. Das Thema "Energie" ist dort gerade das vorherrschende Thema.
Energie ist knapp und teuer. Deshalb prüft die Bundesregierung gerade in einem weiteren Stresstest, ob die Versorgung im kommenden Winter überhaupt gesichert bleibt. Bei vielen wächst die Unsicherheit. Viele suchen bei der Verbraucherzentrale nach Hilfe und nach Antworten.
Beratungsbedarf gestiegen
Der Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Martin Nikolay erklärt: „Wir merken es einmal in unserer Verbraucherrechtsberatung, wo Probleme mit Anbietern von Energie viel stärker nachgefragt sind, als das noch vor einem Jahr der Fall war. Wenn zum Beispiel die Abschläge hochgesetzt werden, Verträge gekündigt werden oder Kündigungen nicht angenommen werden. Aber auch die eigentliche Energieberatung, bei der es ja um Energie-Einsparung geht und das ist ja ein Aspekt, der ist sowieso wichtig, aber der Druck ist höher geworden.“
Stromsperren drohen
Sorge macht den Verbraucherschützern momentan aber noch ein anderes Problem: Stromsperren, die mehr und mehr Haushalte treffen könnten, die in Zahlungsverzug geraten.
Auch hier bietet die Verbraucherzentrale Beratung an. Wer kann, solle die Abschläge bereits jetzt anpassen, damit hohe Nachzahlungen ausbleiben. Das sei für viele Familien aber nicht möglich, betonen die Verbraucherschützer.
Geschäftsführer Nikolay appelliert deswegen an die Stromanbieter: „Wir sind ganz klar der Meinung, dass hier auf Seiten der Energieversorger gerade auch in der aktuellen Situation auch die soziale Verantwortung stärker überdacht werden muss und auch stärker gelebt werden muss.“
Unternehmen sollten Verbrauchern entgegen kommen
Die Unternehmen sollen sich flexibler zeigen, beispielsweise vereinfachte Ratenzahlung ermöglichen, sagt Nikolay. Er will aber nicht die Illusion erwecken, es würden keine Probleme im Winter geben. Am Ende führe kein Weg daran vorbei, dass jeder in seinem Bereich versuchen müsse, sparsam mit Energie umzugehen.
Wie Energie sparen?
Die Beratung hat nach wie vor das gleiche Ziel: Energie einsparen, wo es nur geht. Doch die Knappheit und die hohen Preise wiegen schwer. Berater Reinhard Schneeweiß versichert: "Die Panik bei den Leuten hat zugenommen. Wunder können wir auch nicht vollbringen, aber es gibt natürlich eine ganze Reihe an Kleinstmaßnahmen, die man machen kann.“
Kleine Maßnahmen mit großer Wirkung, seien zum Beispiel: die Dämmung von Rohrleitungen, Heizkörpernieschendämmung und die Regelung der Heizung. Diese sollte man richtig einstellen und den hydraulischen Abgleich schließen.
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Ein Thema in der "Region am Nachmittag" vom 20.07.2022 auf SR 3 Saarlandwelle.