Foto: pixabay/cocoparisienne

Kinderfotos im Netz: Worauf Eltern achten sollten

  14.07.2021 | 16:48 Uhr

Eltern sind natürlich stolz auf ihre Kinder und wollen am liebsten alle Erlebnisse mit ihren Kleinen teilen. Aber gerade Urlaubs-Fotos von den Kids sollten nicht im Netz landen, denn das könnte riskant sein. Sind die Bilder mal in den sozialen Netzwerken hochgeladen, verliert man leicht die Kontrolle darüber, wo die Fotos letztendlich landen.

Vorsicht beim Versenden

Eltern sollten sich vorher überlegen, wie sie ihre Fotos veröffentlichen: Schon das Verschicken über einen Messenger ist eine Veröffentlichung, erklärt Kristin Langer, Mediencoach beim Elternratgeber SCHAU HIN!.

Riskant kann dabei sein, dass die Fotos in falsche Hände geraten, dass Menschen die Fotos missbrauchen und vielleicht einfach weitergeben, ohne vorher um Erlaubnis zu fragen. Eltern wollen ihre Kinder natürlich schützen und sollten daher genau klären, wem sie diese Privatsphäre anvertrauen können.

Welche Bilder sind besonders riskant?

Ganz besonders problematisch sind Bilder, die Kinder in ihrer Körperlichkeit darstellen. Dazu zählen beispielsweise Bilder, auf denen Kinder nackt am Strand spielen. Solche Fotos sind immer ein Einfallstor für Missbrauch, sagt die Expertin.

Auch sollte man nichts ins Internet stellen, was den Kindern später peinlich sein könnte: Fotos bleiben lange im Netz, auch wenn man sie selbst schon gelöscht hat. Zu solchen Bildern gehören Aufnahmen davon, wie das Kind zum ersten Mal auf dem Töpfchen sitzt oder auch wie es sich mit Tomatensoße oder Eis verschmiert hat. Für Eltern ist das erst mal witzig, aber auf lange Sicht kann das den Jugendlichen später sehr unangenehm sein.

Daten unkenntlich machen

Entscheidet man sich nun doch ein bestimmtes Foto ins Netz zu stellen, gilt es unbedingt darauf zu achten, dass bei der Fotoaufnahme die Standort-Daten unkenntlich gemacht werden. So kann niemand nachvollziehen, wo sich die Familie gerade aufhält.

Auch sollten die Betrachter des Fotos passend eingestellt werden: In den meisten sozialen Plattformen lässt sich einstellen, wer die Bilder-Posts sehen darf. Das können zum Beispiel nur Freunde und Verwandte sein oder auch weitere Bekannte.

Unbedingt ist auch Vorsicht mit Bildbearbeitungsprogrammen geboten: Verpixelungen geben zum Beispiel keine Sicherheit, dass die Bilder auch unerkannt bleiben. Denn solche Verpixelungen kann man mit speziellen Programmen relativ leicht wieder rückgängig machen.

Recht am eigenen Bild

Jeder Mensch hat das Recht am eigenen Bild. Auch unsere Kinder haben dieses Recht. Wenn die Kinder allerdings noch sehr jung sind, nehmen das die Eltern stellvertretend wahr. An die Eltern oder sonstige sorgeberechtigten Personen kann man nur appellieren, Bilder seiner Kinder nur mit Vorsicht und Bedacht zu veröffentlichen.

Kristin Langer rät, die Kinder aber frühzeitig miteinzubeziehen, damit sie lernen, sorgsam mit ihrer Privatsphäre umzugehen. Sie sollten auch unbedingt ernst genommen werden, wenn sie äußern, gerade nicht fotografiert werden zu wollen.

Ungewollte Fotos aus dem Netz entfernen

Sollten private Bilder ungewollt im Internet kursieren, ist eine Überprüfung wichtig: Habe ich die Bilder selbst verteilt? Dann wäre der erste Schritt, die Empfänger darum zu bitten, die Bilder noch mal aus allen Plattformen zu löschen. Das sollte in diesem Fall auch so schnell wie möglich passieren, da die Bilder von Dritten gespeichert oder kopiert werden können.

Außerdem gibt es die Möglichkeit, die Bilder von den App-Betreibern selbst löschen zu lassen. Das ist aber ein langer und umständlicher Weg, weswegen Eltern möglichst vorsichtig handeln sollten.

WhatsApp sicher machen

Bei der WhatsApp Statusmeldung kann jeder, der die Telefonnummer hat, die Bilder anschauen. Aber diese Informationen möchte nicht jeder teilen. In den Account-Einstellungen kann man deshalb entscheiden, ob jeder nur die Kontakte oder niemand das personalisierte Profilbild und die Statusinfos sehen darf.

Instagram: Profil privat stellen

Bei Instagram kann man das Profil auf 'privat' umstellen. Dadurch kann man einschränken, dass nur Freunde und Bekannte die Posts und Bilder sehen dürfen. Man tippt auf das Menü-Symbol rechts oben und öffnet so seine Einstellungen. Dann kann man den Bereich "Privatsphäre" wählen. Dort hat man u.a. auch die Möglichkeit, die Follower genauer zu betrachten.

Auch Thema auf SR 1 am 28.07.2021 in der Sendung 'Dein Morgen im Saarland'.

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