Tankrabatt: Spritpreise steigen nach deutlichem Rückgang wieder an
Der am 1. Juni in Kraft getretene Tankrabatt wurde von den meisten Tankstellen zeitnah umgesetzt. Inzwischen steigen die Spritpreise aber wieder an. Das ergibt eine Auswertung des ADAC.
Seit dem 1. Juni gilt der Tankrabatt, der die Autofahrer entlasten soll. Das heißt: Der Staat senkt für drei Monate die Steuer auf Kraftstoffe; dadurch soll Benzin um rund 30 Cent billiger werden, Diesel um etwa 14 Cent. Am 1. September läuft die Sonderregelung aus, dann wird wieder der vorherige Steuersatz erhoben. Den Bundeshaushalt kostet dieses Entlastungspaket rund 3,15 Milliarden Euro.
Doch kommt die Entlastung auch beim Verbaucher an? Die Steuersenkung hatte sich zunächst an den Tankstellen durchaus bemerkbar gemacht. Doch inzwischen ist wieder ein kontinuierlicher Anstieg der Preise zu verzeichnen oder zumindest eine Stagnation auf relativ hohem Niveau, so Katharina Luca vom ADAC. Die Steuersenkung wird demnach nicht an die Verbraucher weitergegeben, sondern bleibt, so scheint es, im Geflecht der Mineralölkonzerne hängen, die die Steuersenkung zu Lasten der Verbraucher für ihre Gewinnmaximierung ausnutzen, so Luca.
"Wir hoffen sehr auf das Kartellamt", erklärt Luca, denn die Behörde will die Spritpreis-Entwicklung genau beobachten und gegebenenfalls die Politik zum Handeln auffordern. Eine Übergewinnsteuer, also eine Extra-Steuer auf hohe Gewinne, für die Minieralölgesellschaften, wie sie bereits diskutiert wird, käme allerdings wohl nicht so schnell beim Verbraucher an.
Den Autofahrern bleibt daher im Moment nichts anderes übrig, als sich nach der günstigsten Tankstelle umzuschauen und dort zu tanken, so der ADAC.
Auch Thema in den Sendungen von SR 1 vom 07. bis 11.06.2022.