Die Mutation ändert die Situation nicht
In Großbritannien verbreitet sich gerade eine neue Variante des Coronavirus. Sie ist zwar stärker ansteckend, führt aber nicht zu schlimmeren Krankheitsverläufen. Für den Virologen Dr. Jürgen Rissland ist diese Mutation daher noch kein Grund zur Besorgnis.
Mutation schneller übertragbar
Die hohen Corona-Infektionszahlen in Deutschland machen es notwendig: Der bestehende Lockdown wird bis Ende Januar verlängert und die Maßnahmen werden zudem noch weiter verschärft.
Währenddessen verbreitet sich in Großbritannien bereits eine Mutation des Coronavirus, B.1.1.7, die sich, soweit man das bisher weiß, durch eine höhere Übertragbarkeit und damit durch eine schnellere Verbreitung vom bekannten Coronavirus unterscheidet, erklärt Dr. Jürgen Rissland vom Institut für Virologie an der Uniklinik des Saarlandes in Homburg. Bislang gebe es allerdings keine Anzeichen dafür, dass die Virus-Variante einen schwereren Krankheitsverlauf auslösen würde. Daher werde die Situation durch diese Mutation nicht wirklich verschlimmert, so Rissland.
In Deutschland sind bislang nur einzelne Fälle bekannt. Daher geht es bei unseren Tests vor allem darum, das Virus überhaupt nachzuweisen. Um auch noch auf die Mutation zu testen, wäre, so Rissland, ein abgestimmtes Verfahren in ganz Deutschland empfehlenswert, bei dem dann Stichproben der Corona-Positiven von überall getestet werden.
Kontakte auf ein Minimum reduzieren
Wichtig ist für uns derzeit, überhaupt der Infektionsdynamik Herr zu werden. Darauf zielen die verschärften Maßnahmen genau ab. Dabei geht es darum, Kontakte noch stärker zu vermeiden. Und "je konsequenter wir die Kontakte reduzieren, umso eher werden wir auch diesem mutierten Virus die Luft zum Atmen nehmen," so Rissland.
Ob die derzeitigen Impfstoffe auch gegen die Mutation wirksam sind, lässt sich noch nicht definitv sagen. Allerdings gibt es gegenwärtig keine Anzeichen für eine Einschränkung ihrer Wirksamkeit. Die britischen Behörden sind dabei, das zu erforschen. Das Ergebnis bleibt abzuwarten.
Auch Thema auf SR 1 am 06.01.2021 in der Sendung 'Stand der Dinge' und am 07.01.2021 bei 'Balser & Mark. Dein Morgen'.