In der Werbung sind nur glückliche Familien zu sehen. Aber ist es wirklich so in der Realität? Nein, immer wieder treten Konflikte auf. Manche dieser Situationen sind aber so tiefgehend und verletzend, dass erwachsene Kinder, meist zwischen 30 und 40 Jahren, den Kontakt zur Familie oder auch nur zu einem Elternteil komplett abbrechen.
Worum geht es?
In der neuen Folge des SR-Podcasts "tabularasa - weg mit Tabus" schildert ein erwachsenes Kind, Johannes, Host Lisa Krauser seine Beweggründe für den Kontaktabbruch mit seiner Mutter: Es sei ihre Dominanz. Schon seit seiner Kindheit kenne er diese eskalierenden Konflikte, weil sie seine Meinung nicht akzeptiere, ebenso keine Grenzen respektiere, uneinsichtig sei und sich nicht entschuldige. Letztendlich drehten sie sich immer im Kreis. So habe er beschlossen, Abstand von ihr, von der Familie zu nehmen.
Ist Kontaktabbruch in Ordnung?
Für die Therapeutin Claudia Hamann ist solch ein Rückzug von der Familie völlig okay. Es sei sogar eine Chance, aus dieser Grenzsituation herauszugehen, um sich unabhängig von den schwierigen Verhaltensmustern in der Familie selbst zu finden.
Positiv sei, dass die allermeisten Kinder und Eltern nach so einer Pause wieder zusammenfinden, vorausgesetzt, es seien keine wirklich schlimmen Dinge wie zum Beispiel Missbrauch oder Gewalt im Familienleben geschehen.
Eine Chance für die Familie
Therapeutin Claudia Hamann sieht in einem Bruch und Abstand auch eine große Chance, Familienmuster richtig aufzuarbeiten und auf lange Sicht dann auch als Familie besser zu funktionieren.
Diese Folge wie auch alle bisherigen Ausgaben des SR-Podcasts "tabularasa - weg mit Tabus" gibt es in der ARD Audiothek.
Auch Thema am 28.02.2023 auf SR 1 in der Sendung "SR 1 - Deine Eins!"