Freibäder kämpfen mit Personalmangel
Personalmangel bereitet vielen Freibädern im Saarland auch in diesem Sommer Sorge. Es fehlen Schwimmmeister und Schwimmmeisterinnen, zum Beispiel in Landsweiler-Reden, in Wallerfangen oder auch am Bostalsee. Mehr über die Aufgaben von Schwimmmeister:innen lest ihr hier.
Nachdem es inzwischen keine Corona-Beschränkungen mehr in den Freibädern gibt, haben sich viele Bäderbetriebe und auch Gäste auf einen Sommer im Schwimmbad gefreut. Doch in nicht allen Freibädern kann von morgens bis abends geschwommen, geplanscht und sich gesonnt werden. Denn es fehlt vor allem an Fachkräften für den Bäderbetrieb. Die überwachen nicht nur die Schwimmer, sondern auch die Schwimmbad-Technik. Seit Jahren fehlt in dieser Branche schon Nachwuchs - und der mache sich immer mehr bemerkbar, das bestätigt auch Sophie Holderbaum vom DLRG. Wenn die Freibäder öffnen, schließen die meisten Kommunen ihre Hallenbäder.
Für Kinder wichtig: Auf ins Freibad!
Sport braucht Erfahrung und ein unerfahrener Schwimmer überschätzt sich leicht und begibt sich dadurch in Gefahr. Das Freibad, so die Vizepräsidentin des DLRG, ist so ein bisschen Testwiese und Trainingsgebiet zum Ausprobieren. Besonders wichtig ist dieser Aspekt, wenn man den Urlaub zum Beispiel am Meer verbringt. Dort gibt es oft keine Bademeister, die aufpassen.
Sophie Holderbaum kann nicht genau sagen, was der Grund für den großen Nachwuchsmangel bei den Fachangestellten für Bäderbetriebe ist. Sie vermutet, dass ein Grund die Bezahlung ist. Viele Badbetreiber sind eben Kommunen, die nicht viel Ressourcen haben. Bäderbetreiber gehen davon aus, dass das geringe Interesse an der Ausbildung an einigen Nachteilen des Berufes liegt, zum Beispiel der Schichtarbeit: Wenn Freunde frei haben, muss oft gearbeitet werden, besonders an den Wochenenden.
Was sind die Aufgaben einer Schwimmmeisterin?
SR 1-Reporterin Jessica Ziegler hat im Saarwellinger Freibad die angehende Schwimmmeisterin Nadine und Rettungsschwimmer Maik bei der Arbeit über die Schulter geschaut. Die Beiden sind nicht nur mit der Technik des Schwimmbads vertraut, sondern haben auch immer ein Auge auf die Sicherheit der Badegäste. Trotz Bademeistermangel üben Nadine und Maik ihren Beruf im Schwimmbad sehr gerne aus und genießen die entspannte Campingplatz-Atmosphäre, die es nur im Freibad gibt.
Um Schwimmmeister:in zu werden, muss man mindestens 4,5 Jahre Berufspraxis als Rettungsschwimmer oder vergleichbare Fähigkeiten und Kenntnisse vorweisen. Danach muss noch eine Abschlussprüfung abgelegt werden, in der neben Wissen um die Sicherheit der Besucher:innen eines Schwimmbades, auch Fragen zur Wasserqualität und Technik beantwortet werden müssen. Informationen zur Ausbildung gibt es beim Bundesverbandes Deutscher Schwimmmeister e.V..
Weitere Informationen
Thema in der Sendung 'SR 1 - Die Morningshow' am 28.6.2022 und 6.7.2022.