Frische Luft ins Klassenzimmer!
Zu den wichtigsten Maßnahmen in der Corona-Krise gehören Abstand halten, Hände waschen, Alltagsmaske tragen und: Lüften! An vielen Schulen sollen deshalb CO2-Ampeln oder auch Luftreinigungsgeräte zum Einsatz kommen.
Frische Luft ist wichtig im Kampf gegen Corona. Denn je höher der Anteil verbrauchter Atemluft in einem geschlossenen Raum ist, desto höher ist auch die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus durch Aerosole. Dagegen hilft regelmäßiges Lüften.
CO2-Ampeln erinnern ans Lüften
Deshalb sollten ganz besonders in Schulen alle 20 Minuten die Fenster für drei bis fünf Minuten geöffnet werden, damit im Klassenraum ein Luftaustausch stattfinden kann. Damit man das nicht vergisst, können CO2-Melder frühzeitig vor einer zu hohen CO2-Konzentration in der Luft warnen.
Doch längst nicht alle Schulen sind bislang mit solchen CO2-Ampeln ausgestattet. Das Bauministerium fördert diese Geräte mit 100 Euro pro Stück. Bislang sind beim Ministerium rund 2600 Anträge eingegangen. Die verteilen sich ganz unterschiedlich auf die Landkreise: Der Regionalverband Saarbrücken hat 1000 Stück geordert, auch die Landkreise Neunkirchen und St. Wendel haben welche bestellt, alle anderen nicht. Teilweise haben aber Schüler im Rahmen von Projekten selbst welche gebaut.
Luftreinigungsgeräte sollen nicht zu laut sein
Es gibt allerdings auch Schulen, in denen lassen sich die Fenster nur schwer oder auch gar nicht öffnen. In diesen Fällen sollen Luftreinigungsgeräte helfen, so der Musterhygieneplan des Bildungsministeriums.
Doch zum einen sind diese Geräte sehr teuer - die Preise liegen zwischen 3500 und 5000 Euro pro Gerät - und zum anderen sind sie mit 65 Dezibel recht laut, ungefähr wie ein modernern Staubsauger. Als Hintergrundgeräusch stört das schon den Unterricht. Das Umweltbundesamt empfiehlt daher Geräte bis 40 db, also so laut wie ein Kühlschrank etwa.
Deshalb haben sich die Schulen bisher mit Bestellungen noch zurückgehalten. Insgesamt wurden im Saarland 74 Geräte geordert, für den Landkreis St. Wendel wurden dabei 50 Geräte bestellt, im Regionalverband Saarbrücken nur sieben Exemplare und im Landkreis Neunkirchen gar keine.
Eingetroffen sind viele Geräte noch nicht. Wegen Lieferengpässen müssen manche Schulen wohl noch bis ins kommende Jahr auf die Auslieferung warten.
Auch Thema auf SR 1 am 04.12.2020 in der Sendung 'Balser & Mark. Dein Morgen'.