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Stiftung Warentest: Spar-Apps für Lebensmittel im Test

  25.05.2023 | 09:17 Uhr

Wer einkaufen geht, schaut wahrscheinlich immer häufiger mit großer Verwunderung auf den Kassenbon. Von November 2021 bis November 2022 haben sich die Lebensmittel um über 20 Prozent verteuert, so das Statistische Bundesamt.

Spar-Apps für Lebensmittel im Test

Hilfe beim Preisvergleich versprechen sogenannte Spar-Apps, die die Preise verschiedener Läden vergleichen und zeigen, wo welche Lebensmittel am günstigsten zu bekommen sind.

Die Stiftung Warentest hat acht Apps ausprobiert, jeweils in der Version für iOS und für Android. Für den Praxistest stellten die Tester einen typischen Warenkorb für eine Familie und einen für Singles zusammen. Die Preise wurden dann in fünf Läden mit den Angeboten der Apps verglichen.

Die getesteten Apps und ihre Benotung

  • App: KaufDA

Android/iOS Note: "befriedigend" (2,9/2,9)

  • App: Marktguru

Android/iOS Note: "befriedigend" (2,9/3.0)

  • App: YouPickIt

Android/iOS Note: "befriedigend" (3,0/2,9)

  • App: Weekli

Android/iOS Note: "befriedigend" (3,2/3,1)

  • App: Smhaggle

Android/iOS Note: "befriedigend" (3,3/3,3)

  • App: Sparpionier

Android/iOS Note: "befriedigend" (3,5/3,5)

  • App: Prospektangebote.de

Android/iOS Note: "ausreichend" (3,6/3,9)

  • App: Marktjagd

Android/iOS Note: "ausreichend" (3,7/3,7)


So viel lässt sich sparen

Es stellte sich heraus, dass die Testeinkäufer mit den Angeboten der App Marktguru am meisten sparen, nämlich knapp 12 Prozent. Bei den Apps Kauf-Da, Weekli und YouPickIt waren es knapp zehn Prozent, bei den übrigen noch weniger.

Sowohl Singles als auch Familien hätten beim Vor-Ort-Preisvergleich zwischen teuerstem und günstigstem Händler rund 20 Prozent sparen können, berichtet Reiner Metzger von Stiftung Warentest.

Die Apps werden ja von Edeka, Rewe und Co. gespeist und was dann nicht gemeldet wird, ist nicht in der App. Unterm Strich erhalten alle Spar-Apps – egal ob für iOS oder Android – die Qualitätsurteile "Befriedigend" oder "Ausreichend". 

Geld Sparen mit Apps?
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Geld Sparen mit Apps?


Benutzerfreundlichkeit

Beim App-Test hat sich herausgestellt, so Reiner Metzger, dass sich die App Kauf-Da gut bedienen lässt. Die Navigation ist übersichtlich, es gibt eine Trefferliste, die sich auch gut sortieren lässt und vor allem kann man sie weiterleiten.

Bei der Auswahl sollte man in jedem Fall darauf achten, ob die Spar-App zu den persönlichen Zielen passt und die private Finanzplanung unterstützt.


Datensicherheit

Wer sich darauf einlässt, sollte sich bewusst sein, dass mit den eigenen Daten bezahlt wird. Es empfiehlt sich daher vor der Installation der Spar-Apps die Datenschutzerklärung zu lesen und zu entscheiden, ob man mit den Nutzungsbedingungen einverstanden ist. Die direkte Datensicherheit, so Metzger, verlief bei den Apps gut, da war eine hohes Sicherheitsniveau vorhanden.


Markenprodukt versus Handelsmarke

Um Geld zu sparen, kaufen viele billige Handelsmarken statt teure Markenprodukte. Doch lohnt sich der Griff zu den No-Name Produkten wirklich? Und wie sieht es mit der Qualität aus?

Preis- und Qualitätsvergleich

Stiftung Warentest hat nach einen Vergleich die Bilanz gezogen: Geld beim Einkauf kann man sparen, wenn statt der Markenprodukte die Produkte der Handelsmarken der Supermärkte und Discounter im Einkaufswagen landen – und zwar oft ohne Qualitätseinbußen.

Ein Blick auf den Kassenbon nach dem Einkauf von Lebensmitteln (Foto: IMAGO / Sven Simon)

Um die Ersparnis zu ermitteln haben die Warentester aus 25 beispielhaft ausgewählten Tests der vergangen drei Jahre die jeweiligen Testsieger bei den Markenprodukten und bei den Handelsmarken gekauft und verglichen und festgestellt, dass man 34 Prozent sparen kann, wenn man konsequent Handelsmarken kauft.

Die Preisabstände zwischen den Handelsmarken und den Marken können dabei unterschiedlich groß sein. Mehr als 50 Prozent sparen kann man zum Beispiel mit den Testsiegern bei Kartoffelchips, bei Baby-Anfangsnahrung, bei Tortellini und bei Kinderdesserts.


Bio vom Discounter vergleichbar gut

Auch bei den Bioprodukten würden die Handelsmarken im Vergleich zu den Markenprodukten etwa aus den Bioläden eine vergleichbare Qualität bieten, sagt Stiftung Warentest. Beide schnitten in den Tests mit einer Durchschnittsnote von 2,8 bei den Qualitätsurteilen ab. Qualitätsmäßig unterscheiden sich die Handelsmarkenprodukte der großen Discounter und Supermarktketten kaum.

(Weitere Informationen aus test 2/2023)

Auch Thema in der Sendung "SR1 - Die Morningshow" am 25.5.2023.

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