Online-Bewertung (Foto: Online-Bewertung)

Fake-Bewertungen im Internet

  23.06.2020 | 14:09 Uhr

Beim Kauf im Internet verlassen sich Verbraucher gerne auf Bewertungen anderer Käufer. Die sind jedoch oftmals gar nicht echt. Verkäufer beauftragen spezielle Agenturen damit, die eigenen Produkte auf Verkaufsplattformen positiv zu bewerten. Die Stiftung Warentest hat sich zum Test selbst inkognito als Bewerter kaufen lassen. Woran kann man die gekauften Fake-Bewertungen erkennen?

Interessiert man sich für ein Produkt auf einer Online-Plattform, schaut man schon gerne mal, was die anderen so dazu sagen. Gibt es überwiegend positive Bewertungen mit vielen Sternen, ist man eher zum Kauf geneigt. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, denn Agenturen bieten positive Bewertungen zum Verkauf an. Die Stiftung Warentest hat sich verdeckt unter die Bewerter gemischt.

Bewerter werden ist ganz einfach

Die Agenturen selbst kaufen sich wiederum ihre Bewerter ein. "Das machen einfach Privatleute für ein kleines Zubrot", erklärt Sandra Schwarz von der Stiftung Warentest. Dazu muss man sich lediglich auf der Seite der Agentur anmelden. Anschließend kann man sich als Bewerter für verschiedene Produkte bewerben. "Nur dann, wenn man den Zuschlag erhält, darf man auch eine Bewertung schreiben. Und dann bekommt man genaue Vorgaben, wie man das dann machen soll", so Schwarz.

Als Vorgabe gab es unter anderem eine Mindestzahl an positiven Bewertungen oder die Aufforderung, andere positive Bewertungen des Produkts als nützlich zu markieren. Teilweise sollten Rezensionen auch komplett erfunden werden, ohne das Produkt jemals in den Händen gehabt zu haben.

Woran erkennt man Fake-Bewertungen?

Sandra Schwarz von der Stiftung Warentest rät vor allem dazu, sich nicht von vielen positiven Bewertungen blenden zu lassen, sondern auch auf die negativen zu schauen. "Und wenn es da Übereinstimmungen gibt, suchen Sie nach diesen. Klagen mehrere Nutzer über denselben Mangel, dann kann das ein Indiz für eine Schwachstelle sein".

Zudem kann man darauf achten, ob viele positive Bewertungen in kurzen Abständen eingestellt wurden. Bei diesen Rezensionen handelt es sich dann oftmals um gekaufte Bewertungen. Auf einigen Plattformen kann auch das Profil der Bewerter begutachtet werden. Geben diese beinahe aussschließlich positive Bewertungen oder bewerten beispielweise 10 Mobiltelefone in einer Woche, dann handelt es sich dabei mit großer Wahrscheinlichkeit nicht um einen normalen Verbraucher.



Auch Thema auf SR 1 am 23.06.2020 in der Sendung 'Dein Vormittag im Saarland'.

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja