Insgesamt 300 E-Scooter bietet das Berliner Unternehmen TIER Mobility in Saarbrücken zum Ausleihen an, 100 davon sind an zentralen Punkten in der Innenstadt stationiert, insbesondere an zentralen Verkehrsknotenpunkten und belebten Bereichen der Stadt. Die E-Roller können zwischen 6 Uhr morgens und Mitternacht genutzt werden.
So geht's
Wer sich einen E-Roller ausleihen will, muss sich zuerst die App des Unternehmens aufs Smartphone herunterladen, über die alles abgewickelt wird. Hier meldet man sich ganz einfach an. Die App zeigt dann auch an, wo E-Scooter stehen. Zum Fahren wird der Roller über die App freigeschaltet und nach der Fahrt auch so wieder gesperrt. Die Nutzung des Rollers kostet einen Euro Aktivierungsgebühr und dann 15 Cent pro Minute. Bezahlen kann man per Paypal oder Kreditkarte.
Schneller als man denkt
Die E-Scooter sind bis zu 20 km/h schnell, und dieses Tempo erreichen sie fast auch, wenn es bergauf geht. Daher ist es empfehlenswert, wenn auch nicht verpflichtend, zu Sicherheit einen Fahrradhelm zu tragen. Fußgängerwege sind für E-Scooter tabu; damit fährt man auf der Straße bzw. auf dem Radweg, wenn es einen gibt. Außerdem darf man mit den Rollern nicht durch die Fußgängerzone fahren. In der Startphase darf man den E-Scooter nach der Fahrt erst einmal da abstellen, wo er keine anderen Verkehrsteilnehmer behindert. Später sollen die Abstellorte genauer festgelegt werden.
E-Scooter in Saarbrücken
E-Scooter und die Umwelt
Laut Bundesumweltamt sind E-Scooter nur dann gut für die Umweltbilanz, wenn sie statt einer Auto- oder Motorradfahrt genutzt werden. Schlecht für die Umwelt und nicht gerade förderlich für die eigene Gesundheit sind sie sogar, wenn aus einem Spaziergang oder einer Radtour eine E-Scooter-Fahrt wird.
Auch nicht gut für die Umwelt: Die Akkus der E-Roller müssen ja auch wieder aufgeladen werden. Das machen normalerweise sogenannte Juicer. Die fahren mit dem Auto durch die Stadt, sammeln die E-Scooter ein, laden die Akkus und stellen die Roller wieder auf. Dabei legen sie jede Menge Kilometer mit dem Auto zurück. In Saarbrücken ist das aber anders: Die E-Scooter hier haben austauschbare Akkus. Die werden einfach vor Ort gewechselt.
Nur ein Trend oder die Zukunft?
Bereits in anderen Städten hat sich gezeigt, dass die E-Scooter überwiegend zum Spaß genutzt werden und weniger als Alternative zum Auto. Von einer Verkehrsentlastung kann man daher nicht sprechen, erklärt der Verkehrswissenschaftler Prof. Heiner Monheim. Mit ein paar Hundert Exemplaren könne man keine Verkehrswende erreichen; dazu müssten viel mehr dieser elektrischen Roller verfügbar sein und genutzt werden.
Weitere Informationen
Auch Thema in den Sendungen von SR 1 am 24. und 25.06.2020 .