Hilfsnetzwerk für Ukraine-Flüchtlinge
Ein junges Paar aus Haiti flieht erst in die Ukraine und findet schließlich Zuflucht bei einer deutsch-polnischen Familie in Homburg. Gastgeberin Martina Herrmann-Szczepanski hat auch schon weiteren ukrainischen Familien geholfen und dazu ein eigenes Hilfsnetzwerk aufgebaut.
Zuflucht für gefüchtete Familien
Familie Herrmann-Szczepanski möchte auch andere dazu ermutigen, Flüchtlinge aufzunehmen, denn sie selbst hat nur gute Erfahrungen damit gemacht.
So haben sie zum Beispiel Rood-Jerry Geffrard und seiner Familie geholfen. Zusammen mit seiner schwangeren Frau Naritechie ist Jerry Mitte Dezember 2021 vor der Gewalt in ihrem Heimatland Haiti in die Ukraine geflüchtet. Dort wollten sie sich ein neues Leben aufbauen. Am 11. Februar 2022 ist Töchterchen Nalia in Kiew zur Welt gekommen. Als dann der Krieg ausbrach, musste die Familie wieder fliehen. Mit viel Glück, über viele Umwege und mit Hilfe der Caritas ist sie schließlich zu Martina Herrmann-Szczepanski gekommen, die sie mit dem Auto von Göttingen aus ins Saarland nach Homburg-Beeden mitgenommen hat. Inzwischen lebt Jerry mit seiner Familie bei einer Gastfamilie in Metz, aber der Kontakt nach Homburg-Beeden besteht immer noch.
Eine andere Familie, die Martina Herrmann-Szczepanski und ihr Mann aufgenommen haben, kommt aus Odessa. Sie ist zunächst nach Moldawien geflüchtet und dann auch bei Martina für mehrere Wochen untergekommen. Der Mann der Familie sagt, zwei Stunden später wären sie nicht mehr aus Odessa herausgekommen. Inzwischen haben sie hier im Saarland eine neue Bleibe gefunden und halten auch weiter freundschaftlichen Kontakt.
Hilfsnetzwerk über das Portal 'Das Saarland hilft'
Dass sie Flüchtlinge aufnehmen wollten, war für Martina und ihren Mann klar, als sie zusammen mit einer Familie aus Einöd auf eigene Faust einen spontanen Hilfstransport nach Polen organisiert hatten. Martina hat dann über das Crowdfunding 'Das Saarland hilft' - ein Portal für ehrenamtliche Helfer und Organisationen - ein Hilfsnetzwerk aufgebaut und sammelt dort weitere Spendengelder. In Polen, wo täglich Flüchtlinge ankommen, sind sie gut vernetzt. Die Helfer dort wissen, was gebraucht wird. So können die Spendengelder gezielt eingesetzt werden. Darüber hinaus bilden Martina Herrmann-Szczepanski und ihr Mann auch eine Art zentrale Schaltstelle zwischen Menschen die Hilfe brauchen und jenen, die helfen wollen, sei es mit einer Wohnung, Möbeln, Hilfsdiensten oder auch Sprachkursen und anderem mehr.
Weitere Informationen
Auch Thema am 13.05.2022 in der Sendung 'SR 1 - Die Morningshow'.