EU Parlament Brüssel (Foto: pixabay/Jai79)

Warum sind die mal in Brüssel, mal in Luxemburg und mal in Straßburg?

  24.05.2019 | 20:52 Uhr

Die Europäische Union besteht aus vielen Institutionen mit verschiedenen Aufgaben an verschiedenen Standorten. Neutralität und Platzprobleme waren dabei einige der Gründe für die Aufteilung der EU-Standorte in Luxemburg, Straßburg und Brüssel.

Die Europäische Union ist nicht gleich die Europäische Union. Sie besteht aus ganz schön vielen Institutionen, die alle verschiedene Aufgaben haben. Zum Beispiel die Kommission, die so etwas wie die EU-Regierung ist, oder der Rat der EU, wo die Chefs aller Mitgliedsländer zusammensitzen.

Warum sind die mal in Brüssel, mal in Luxemburg und mal in Straßburg?
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Warum sind die mal in Brüssel, mal in Luxemburg und mal in Straßburg?

Wie kommt es denn nun, dass all diese Organisationen auch noch in verschiedenen Städten in verschiedenen Ländern arbeiten?

Alles hat angefangen, als die EU gegründet worden ist. Deutschland und Frankreich waren da die größten Länder. Damit sich keiner von beiden benachteiligt fühlte, hat man beschlossen, die ersten Institutionen in einem kleinen Land dazwischen unterzubringen, nämlich in Luxemburg.

Doch schon da gab es eine Ausnahme: Das Parlament brauchte einen ziemlich großen Saal, weil sehr viele Menschen da arbeiten. Den gab es nicht in Luxemburg, aber den gab es schon in der französischen Stadt Straßburg. Dort ist das Parlament dann hingezogen und da ist es bis heute.

Als die EU ein paar Jahre später neu gestaltet wurde, wurden dann viele Institutionen in einem dritten Ort angesiedelt. Und zwar in Brüssel, das liegt in Belgien.

Die Leute, die im Parlament arbeiten, müssen jetzt immer zwischen dem französischen Straßburg und dem belgischen Brüssel hin- und herfahren. Ganze 440 Kilometer. Das Hin und Her erzeugt so viel klimaschädliches CO2, wie wenn man 26000 Mal von London nach New York fliegt.

Warum wird das nicht geändert und das Parlament zieht auch nach Brüssel? Tja, Frankreich findet das super, dass schließlich doch eine EU-Institution im eigenen Land gelandet ist und möchte das nicht aufgeben. Damit das Parlament aber umziehen kann, müsste Frankreich aber zustimmen.

Also wird die EU wohl erstmal dreigeteilt bleiben und weiter hin- und herfahren zwischen Brüssel und Luxemburg und Straßburg.

a

Auch Thema auf SR 1 am 03.05.2019 in der Sendung 'Domino'.

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