Auf Schulhof-Patrouille für ein gerechtes Miteinander
In der Grundschule Bexbach sorgen die "Pausenengel" für Recht und Ordnung auf dem Schulhof. Sie haben ein Auge darauf, dass alle Kinder Zeit an den Spielgeräten verbringen können. Die Idee zu den "Pausenengeln" hatten übrigens nicht die Erwachsenen, sondern die Kinder selbst.
Aus der eigenen Kindheit kennen es vielleicht noch einige: Man möchte gerne auf die Schaukel, doch andere Kinder besetzen sie die ganze Zeit und dann drängeln sich auch noch welche vor. Ein guter Engel, der sich dafür stark macht, dass alle schaukeln dürfen, wäre damals schön gewesen.
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An der Grundschule Bexbach gibt es genau dafür die "Pausenengel". Die Kinder der 3. und 4. Klasse sind quasi die Schulhofpolizei und sorgen für ein gerechtes Miteinander.
In der Großen Pause ist auf dem Schulhof der Grundschule einiges los. Kinder spielen Fangen, verstecken sich, rutschen oder turnen an den Reckstangen.
Patrouille auf dem Schulhof
Melina-Sofie ist auf dem Schulhof als sogenannter "Pausenengel" unterwegs. In ihrer neon-orangen Warnweste und dem passenden Aufdruck "Pausenengel" erkennt man sie direkt. Ihr erster Einsatz in dieser Pause: die Reckstangen.
Zehn Kinder tummeln sich um die Reckstangen, die eigentlich nur Platz für zwei bis drei Kinder bieten. Mit einer großen Sanduhr, die exakt eine Minute durchläuft, sorgt die 4. Klässlerin dafür, dass alle Kinder die gleiche Zeit zum Spielen haben. Alle anderen warten in einer Reihe bis ihre Spielzeit beginnt.
Weniger Streit dank der "Pausenengel"
Vor der Zeit der "Pausenengel" habe es viel Streit an den Spielgeräten gegeben, erklärt die neunjährige Greta. Seitdem die kleinen Engel auf dem Schulhof unterwegs sind und die Kinder auf sie hören, sei es viel besser geworden.
Die Idee für die "Pausenengel" kam von den Kindern selbst. Lehrerin Jasmina Becker hat sie bei der Umsetzung unterstützt. Sie ist stolz darauf, dass die Kinder so viel Verantwortung übernehmen. "Die Kinder lernen, respektvoll miteinander umzugehen. Dass man höflich zu seinen Mitschülern ist und so auch Regeln durchsetzen kann.“
Kinder übernehmen Arbeit freiwillig
Jeder ist zwei bis drei Mal pro Woche als "Pausenengel" unterwegs. Die Aufgabe machen die Kinder freiwillig und dafür verzichten sie sogar auf ihre eigene Pause. „Manchmal mag ich auch selbst spielen, aber zwei Mal die Woche oder so, das geht eigentlich", sagt Melina-Sofie.
Die "Pausenengel" schauen nicht nur darauf, dass alle Kinder spielen dürfen, sondern sie achten auch darauf, dass sich niemand verletzt. Dass die Kinder nicht zu hoch schaukeln und keinen Überschlag an den Reckstangen wagen, darauf hat "Pausenengel" Marvin ein Auge.
"Pausenengel" hoch angesehen
Weil die kleinen Engel so gewissenhaft unterwegs sind, sind sie bei den anderen Kindern auf dem Schulhof auch angesehen. Deshalb nehmen es die Kinder auch sportlich, wenn sie von den "Pausenengel" ermahnt werden.
Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am 22.03.2023 auf SR 3 Saarlandwelle