Die Band Juli (Foto: Universal Music / Amelie Siegmund)

Juli verkünden: Der Sommer ist vorbei

  02.05.2023 | 17:12 Uhr

Mit Hits wie 'Perfekte Welle' und 'Geile Zeit' wurden Juli zu Dauergästen in den Charts. Nachdem es in den vergangenen Jahren stiller um die Band wurde, hat sie nun ihr neues Album 'Der Sommer ist vorbei' veröffentlicht.

Vor 20 Jahren begann die Juli-Erfolgswelle

Mit ihrer Debütsingle 'Perfekte Welle' startete 2004 die Erfolgswelle von Juli. Der Ohrwurm stürmte die Charts und bescherte der Band ihre erste goldene Schallplatte. Mit über 1,5 Millionen verkauften Einheiten ihrer mit Gold und Platin ausgezeichneten Alben konnten die Musiker an diesen Erfolg anknüpfen.

Nach weiteren Hits wie 'Geile Zeit' ebbte der der Medienhype um Juli in den vergangenen Jahren zwar etwas ab, untätig waren die Musiker aber nicht. Jetzt ist es endlich soweit: Mehr als neun Jahre nach der Veröffentlichung ihres bisher letzten Studioalbums hat das Deutschpop-Quintett nun einen neuen Longplayer vorgelegt und verkündet: 'Der Sommer ist vorbei'.

Juli im SR 1-Interview
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Juli im SR 1-Interview
Jonas, Simon und Eva zu ihrem neuen Album

Typische Songs im Juli-Stil

Obwohl mittlerweile fast zwei Jahrzehnte seit der Veröffentlichung ihrer ersten Single vergangen sind, lassen sich ihre Songs immer noch sofort an den ersten gespielten Noten erkennen: Ihre vertraute Nostalgieverliebtheit und die unerschöpfliche Energie, mit der Sängerin Eva Briegel, die Gitarristen Simon Triebel und Jonas Pfetzing, Bassist Andreas Herde sowie Drummer Marcel Römer ihr Publikum mitreißen, sind auch in den Songs ihres neuen Albums zu hören.

Die erste Ideen zu 'Der Sommer ist vorbei' haben sie übrigens schon 2016 ausgetauscht, bevor Juli Anfang 2019 mit der Vorabsingle 'Fahrrad' das erste neue Lebenszeichen veröffentlicht haben. Gemeinsam mit dem schwedischen Producer und zweifachen Grammy-Gewinner Michael Ilbert (Taylor Swift, Adele) zog sich die Band dann im Sommer 2021 in die Berliner Hansa Studios zurück, in denen im Jahr 2003 schon die ersten Demos der Band entstanden.

Zurück zu den Ursprüngen

„Vom Fenster aus konnte man den Potsdamer Platz sehen, der wie eine unwirkliche Mondlandschaft erschien“, erinnert sich Sängerin Eva und ergänzt: „Plötzlich hatte ich wieder all' diese Jugenderinnerungen aus dem Studio vor Augen. Diese Geschichten haben sich beim Schreiben wie ein Doppelbild über die Realität gelegt und die neuen Songs beeinflusst. Wie damals mit 19 hatte ich wieder dieses Gefühl des Rumtreibens. Dieses Feeling ist auch auf der Platte zu spüren. Und genau wie damals haben wir wieder als Band in einem Raum gesessen beim Schreiben, statt jeder für sich zu arbeiten und uns die Stücke wochenlang hin und her zu mailen. Dieser neuentdeckte Gemeinschaftssinn war ein echter Beschleuniger für das Album.“

Juli - Der Sommer ist vorbei (Foto: Universal Music)

Ständiger Kreislauf aus Ende und Neubeginn

Die großen Themen von „Der Sommer ist vorbei“ sind Veränderung, Umbruch und Abschied - von Menschen, Orten, Emotionen, Lebensentwürfen. Den ständigen Kreislauf aus Ende und Neubeginn, der bei Juli seit jeher irgendwie zwischen den Zeilen mitschwingt: „Es liegt auch eine gewisse Schönheit in dem Gedanken, dass alles vergänglich ist“, sagt Eva und ergänzt: „Ich habe früh gemerkt, dass nichts so bleibt, wie es mal war. Die Frage ist, wie man damit umgeht. Mittlerweile habe ich gelernt, diese Ambivalenz zu akzeptieren und Musik daraus zu machen.“

Und das demonstrieren Juli auch in der nachdenklichen Ballade 'Alles geht weiter'. Sie enthält vielleicht die Kernbotschaft des Albums: die Erkenntnis, dass sich der Globus weiterdreht, während die eigene Welt in Scherben liegt. 

Zu dem hymnischen Titel 'Traurige Lieder' erklärt dagegen Daniel: „Als erklärte Grunge-Kids der 90er hat man manchmal den Eindruck, dass im Mainstream-Radio hauptsächlich happy Uptempo-Songs gespielt werden. Der Song ist eine Verbeugung vor der Melancholie und ein kleiner Gruß an alle Menschen, die diesem Gefühl ebenfalls nicht ganz abgeneigt sind."

Anstrengend, aber immer echt

Die Stücke 'Die besten Dinge' und 'In unseren Händen“, mit denen die Chartstürmer das neue Album beenden, seien dagegen zwei Songs, die eng mit ihrer Bandhistorie verknüpft sind. Eva: „Es geht um uns als Gruppe und um die Menschen, die in ihrem Orbit um uns herum sind. Die Lieder spiegeln eine gewisse Verwunderung und gleichzeitig eine Dankbarkeit wider, nach so langer Zeit noch zusammen zu sein. Einerseits ist es schon krass, dass wir es geschafft haben, unser halbes Leben miteinander zu verbringen. Juli war schon immer eine gelebte Banddemokratie; nicht aus Prinzip, sondern weil wir fünf gleich starke Individuen sind, die eine gleichberechtigte Meinung haben. Das kann manchmal sehr anstrengend sein, dafür ist es in jedem Augenblick echt. Ich denke, das spürt man.“


Auch Thema in den Sendungen von SR 1 am 02.und 03.05.2023.

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