Rennpferde, Training (Foto: Imago/Steven Cargill/Racing Fotos/Shutterstock)

Wie lebt eigentlich ein Rennpferd?

Sandra Schick   09.04.2023 | 19:25 Uhr

Reiche Menschen und edle Pferde - das verbinden viele Menschen mit Pferderennsport. Gleichzeitig steht der Sport immer stärker in der Kritik von Tierschützern. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, wie der Alltag eines Rennpferdes aussieht, hat am 15. April dazu Gelegenheit: Auch im Saarland gibt es dann den "Tag des Rennstalls".

Ascot, Longchamp, Baden-Baden - wenn Bilder dieser Pferderennbahnen um die Welt gehen, sieht man die High Society, Frauen mit großen Hüten und edle Vollblüter, die in rasendem Tempo ihre Runden drehen. Auch im Saarland hat der Pferderennsport eine lange Tradition - auch wenn es hier bei Weitem nicht so mondän und elitär zugeht, wie auf den berühmten Bahnen der Welt.

Die einzige Pferderennbahn im Saarland liegt in Saarbrücken-Güdingen. Dort werden seit 1948 Renntage veranstaltet. In den 50er Jahren ritten hier sogar Berühmtheiten wie Captain Peter Townsend über das Geläuf. Doch diese Zeiten sind lange vorbei.

Sport in der Krise

Der Pferderennsport kämpft heute gleich an mehreren Fronten. Zum einen haben kleinere Veranstaltungsorte mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Auch in Saarbrücken hat sich die Zahl der Renntage reduziert. Es wird "angesichts schwieriger wirtschaftlicher Zeiten auch immer schwerer, Sponsoren für die Rennen zu finden", berichtet die Vorstandsvorsitzende Nastasja Volz-Degel dem SR.

Gleichzeitig ist der Pferderennsport seit Jahren zunehmend in der Kritik von Tierschützern: Kritisiert wird der Einsatz sehr junger Pferde und die teils schweren Verletzungen, die sich die Tiere bei den Rennen zuziehen können. Pferde würden in den Rennen über ihre Leistungsgrenzen belastet. Verletzte Tiere bezahlten das häufig mit ihrem Leben, so die Kritik.

Auch in Güdingen haben schon Tierschützer bei einem Renntag demonstriert. Außerhalb des Rennbahngeländes protestierten sie mit Plakaten, forderten Besucher auf, die Veranstaltung zu boykottieren.

"Tag des Rennstalls" am 15. April

Grund genug also für den Sport, Werbung in eigener Sache zu betreiben. Am 15. April gibt es deutschlandweit die Aktion "Tag des Rennstalls". Insgesamt 30 Pferderennställe öffnen dabei ihre Türen und empfangen Besucher, die einen Blick hinter die Kulissen werfen möchten.

Besucher können den kompletten Tagesablauf eines Rennpferdes miterleben: Sie sehen das morgendliche Training, die Fütterung und die Rennvorbereitung der schnellen Pferde. Mit Rücksicht auf die Pferde finden die Führungen in Kleingruppen statt und die Besucher müssen sich vorher anmelden.

Gestüt Oberweilerhof öffnet Türen

Im Saarland beteiligt sich der Rennstall und das Gestüt Oberweilerhof in St. Wendel-Dörrenbach an dem Aktionstag. "Der Tag dient dazu, Interessierten zu zeigen, wie das Rennpferdeleben wirklich aussieht", sagt Gestütsleiterin Nathalie Volz-Degel.

"Der Pferdesport hat generell viel Kritik zu ertragen. Umso wichtiger sehen wir diese Veranstaltung und möchten zeigen, dass unser Rennsport tiergerecht und mit viel Liebe zum Pferd durchgeführt wird."

Im Saarland gibt es neben ihrem Gestüt derzeit nur noch einen weiteren, kleineren Rennstall und 16 sogenannte "Besitzertrainer", also Menschen, die nur in kleinem Rahmen und auch nur ihre eigenen Pferde trainieren.

Renntag nicht mehr an Ostermontag

Wer dann die Rennpferde mal in Aktion erleben will, hat zwei Wochen später, am 29. April, dazu Gelegenheit: Dann findet der erste Renntag dieses Jahres in Saarbrücken-Güdingen statt.

Traditionell wurde der eigentlich immer am Ostermontag abgehalten. Doch weil man sich an dem Tag bundesweit Konkurrenz mit anderen Bahnen macht und zudem das Wetter häufig nicht so gut war, hat man sich entschlossen, nun erst Ende April in die Saison zu starten, sagt Volz-Degel.

Eine Anmeldung zum "Tag des Rennstalls" ist noch bis zum 12. April unter www.tag-der-rennstaelle.de möglich.


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