Ein Schiedsrichter hält einen Fußball und eine Pfeife in der Hand (Foto: planet_fox/pixabay)

Verband reagiert auf Rassismus-Beleidigung durch Zuschauer

  13.04.2023 | 15:40 Uhr

Nach dem Spielabbruch wegen einer rassistischen Beleidigung in der Saarlandliga hat der Saarländische Fußballverband die Handlungsanweisungen für Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen angepasst. Dadurch sollen eskalierende Situationen unterbunden werden.

Der Saarländische Fußballverband (SFV) reagiert auf den Spielabbruch am vergangenen Samstag. In der Saarlandligabegegnung zwischen Borussia Neunkirchen und dem TuS Herrensohr hatte ein Zuschauer einen Neunkircher Spieler rassistisch beleidigt. In der 82. Spielminute brach der Schiedsrichter die Partie schließlich ab.

Mehrstufiges Verfahren

Um künftig deeskalierend agieren zu können, hat der SFV nun die Handlungsanweisungen für Schiedsrichter angepasst. Demnach greift bei Beleidigungen durch Zuschauer ab sofort ein mehrstufiges Verfahren. "Zunächst warten Schiedsrichter die Reaktion des betroffenen Spielers ab. Anschließend kann unter Berücksichtigung der Gesamtumstände und Schwere des Vorfalls geprüft werden, ob eine Fortsetzung des Spiels möglich ist", teilte der Verband mit.

Außerdem bekomme der gastgebende Verein zukünftig die Möglichkeit, durch eine Spielunterbrechung die Situation zu deeskalieren und zu beruhigen sowie die störende Person zu entfernen. "Falls sich die Situation wiederholen sollte, wird das Spiel in jedem Fall abgebrochen. Die Regelung gilt ab sofort", heißt es weiter.

"Rassismus hat im saarländischen Fußball keinen Platz. Der Saarländische Fußballverband steht für Vielfalt und stellt sich gegen Gewalt und jede Form der Diskriminierung. Ich appelliere an alle Beteiligten, sich für ein weltoffenes und tolerantes Saarland einzusetzen", sagte SFV-Präsident Heribert Ohlmann.


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