Ohne Stehplatz, Alkohol und Gästefans im Stadion
Die Mitgliederversammlung der DFL hat erhebliche Einschränkungen bei einer möglichen Rückkehr der Fans in die Stadien beschlossen. Ob diese aber überhaupt zur Anwendung kommen, ist angesichts der steigenden Infektionszahlen fraglich.
Keine Gästefans bis Jahresende, keine Stehplätze und kein Alkohol bis Ende Oktober und eine Registrierung der Besucher: Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat mit strikten Leitplanken der möglichen Rückkehr von Zuschauern in die Stadien den Weg geebnet. Bis zum Saisonstart müssen die Klubs darüber hinaus in enger Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden individuelle Konzepte ausarbeiten.
Kritik von Fans
Vor allem Fan-Gruppierungen haben Kritik an dem Konzept geäußert, da sie langfristige Beschneidungen ihrer Rechte fürchten.
Sportmediziner Prof. Dr. Tim Meyer aus Saarbrücken, Leiter und Entwickler des Hygienekonzepts für die Fußball-Bundesliga, hingegen spricht im Interview mit dem SR von "sehr vernünftigen Entscheidungen" der DFL. Er zeigt zwar Verständnis dafür, dass nicht alle Fans das DFL-Konzept begrüßen, jedoch habe der Infektionsschutz derzeit Vorrang.
Politik entscheidet
Ob tatsächlich bald wieder vor Publikum gespielt werden kann, womöglich schon im DFB-Pokal ab dem 11. September oder zum Bundesliga-Start eine Woche später, entscheidet aber nicht die DFL, sondern die Politik. Die Gesundheitsminister der Länder wollen das Thema auf einer Konferenz am kommenden Montag besprechen.
Über dieses Thema berichteten die SR-Hörfunknachrichten am 04.08.2020.