Carrie Schreiner beim Test für die neue F1 Academy  (Foto: Pressefoto)

Auftakt für neue F1-Rennserie mit Saarländerin Carrie Schreiner

  25.04.2023 | 10:04 Uhr

Am Wochenende startet die neue Frauen-Rennserie unter dem Dach der Formel 1 – die F1 Academy. Die Saarländerin Carrie Schreiner tritt dabei als einzige Deutsche an. In den letzten Tests zeigte sie eine solide Leistung, auch wenn der Umstieg auf den Formel-Rennwagen nicht einfach war.

Vor dem ersten Rennstart der neuen F1-Academy-Meisterschaft hat Carrie Schreiner noch Respekt, ansonsten fühlt sich die einzige deutsche Fahrerin in der Rennserie zur Förderung von Frauen im Motorsport unter dem Dach der Formel 1 bereit.

"Es geht auf jeden Fall in eine gute Richtung. Langsam komme ich richtig gut mit dem Auto klar", sagte die 24 Jahre alte Saarländerin der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vor dem Rennauftakt am kommenden Wochenende in Spielberg.

Schreiner eine von 15 Starterinnen

Schreiner wird für das Team ART Grand Prix starten. Sie hat einen der begehrten 15 Plätze – aufgeteilt auf drei Fahrerinnen in fünf Rennställen – für die neue Serie ergattert.

In einem Formel-Wagen war sie zuletzt 2016 Rennen gefahren. Bei den ersten Testfahrten in ihrem 174 PS starken und rund 585 Kilogramm leichten aktuellen Rennwagen habe sie schon gemerkt, "dass mir der Umstieg nach so einer relativ langen Zeit von sieben Jahren schwerer fällt als erwartet. Die anderen fahren halt schon fünf, sechs Jahre in Formel-Serien".

Deutliche Umstellung für Schreiner

Die 24-Jährige ist die einzige Umsteigerin aus einer GT-Rennserie auf die schmalen Formel-Cockpits. "Kein ABS, keine Traktionskontrolle, viel spätere Bremspunkte und deutlich höhere Kurvengeschwindigkeiten. Meinen Fahrstil musste ich wieder komplett umstellen", wird Schreiner in einer Pressemitteilung zitiert.

Bei den letzten Testrunden – unter anderem im südfranzösischen Le Castellet – hat sie nach eigenen Angaben aber bereits deutliche Fortschritte gemacht. Das Feld lag zuletzt relativ dicht beisammen – Schreiner landete mit ihrer Rundenzeit meist im Mittelfeld.

Schreiner bereits in Spielberg erfolgreich

Der Red Bull Ring im österreichischen Spielberg, auf dem am Wochenende der Saisonstart stattfindet, liegt Schreiner. "Da habe ich schon Rennen im GT3 gewonnen. Es wird sicherlich sehr eng zugehen, da wird mir meine Erfahrung in den Rennen helfen."

Auch in ihrem Auto fühle sie sich wohl. "Aber ich muss auch gestehen, dass ich vor dem stehenden Start ein bisschen Respekt habe", so Schreiner. Das habe sie schon mehrere Jahre nicht mehr in einem Rennen gemacht. 

21 Rennen – verteilt auf sieben Wochenenden

Insgesamt sind in der neuen Rennserie 21 Rennen angesetzt, jeweils drei Rennen an sieben unterschiedlichen Wochenenden. Das Finale steigt in Austin – am Wochenende des Großen Preises der USA, einem der Stimmungs-Highlights im Rennkalender der Formel 1.

Dass sie in der F1 Academy nur gegen Frauen antritt, sieht Schreiner nicht kritisch. "Ich sehe das eher als Chance und Förderung für Frauen", sagte die 24-Jährige der dpa. "Hier sind Topteams, die einem viel beibringen können. Wir haben viel Fahrzeit. Und wir werden finanziell unterstützt."

Realistische Ziele für die Zukunft

Gegen einen Aufstieg in die Formel 1 und dort dann auch gegen die Männer anzutreten – da würde sie sich auch nicht wehren. "Aber ich bin doch ein Fan davon, sich realistische Ziel zu setzen und seine Möglichkeiten vernünftig einzuschätzen", so Schreiner. "Und deswegen glaube ich einfach, dass ich auf einem anderen Weg größere Chancen habe und mich darauf mehr konzentrieren sollte, anstatt sich durch irgendwelche Träumereien nicht aufs Wesentliche fokussieren zu können."

Und jetzt steht erst einmal das erste Rennen in Spielberg im Fokus – danach folgen Valencia, Barcelona, Zandvoort, Monza, Le Castellet und schließlich Austin.

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