Parkende Busse der SaarVV (Foto: SR)

Streiks in Frankreich mit Auswirkungen auf das Saarland

mit Informationen von Sabine Wachs und Carolin Dylla   06.04.2023 | 20:41 Uhr

Die Gewerkschaften in Frankreich haben kurz vor den Osterfeiertagen zu weiteren Streiks aufgerufen. Auch am Donnerstag haben landesweit hunderttausende Menschen gegen die geplante Rentenreform demonstriert. Das hatte auch Auswirkungen auf die Grenzregion.

Erneut sind am Donnerstag hunderttausende Menschen in Frankreich zum Protest gegen die umstrittene Rentenreform der Regierung auf die Straße gegangen. Nach Angaben des Innenministeriums beteiligten sich 570.000 Menschen an den Demonstrationszügen, in der vergangenen Woche waren es noch 740.000. Die Zahlen der Gewerkschaften liegen mit knapp zwei Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Gründonnerstag allerdings weit darüber.

Berichten zufolge versperrten Demonstrantinnen und Demonstranten den Zugang zu einem Teil des Pariser Flughafens Charles de Gaulle. Der Flugbetrieb sei aber nicht beeinträchtigt gewesen. Blockaden gab es auch an Straßen und verschiedenen Hochschulen im Land. Zudem blieb unter anderem der Pariser Eiffelturm geschlossen.

Bei den Protesten kam es wiederholt zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, überwiegend verliefen sie aber friedlich.

Wer hat den längeren Atem beim Streik in Frankreich?
Audio [SR 3, Sabine Wachs, 06.04.2023, Länge: 04:47 Min.]
Wer hat den längeren Atem beim Streik in Frankreich?

Grenzüberschreitender Bahn- und Zugverkehr betroffen

Von dem erneuten landesweiten Streik war auch die saarländische Nachbarregion Grand Est betroffen: Demnach fiel jeder zweite Regionalzug aus. Die Busse zwischen dem Saarbrücker Hauptbahnhof und Forbach fuhren nur zwischen 14.00 und 21.00 Uhr. Alle weiteren Verbindungen fielen nach Angaben der Saarbahn aus. Die TGV/ICE-Verbindung zwischen Paris und Saarbrücken fuhr dagegen ohne Einschränkungen.

Wochenlange Proteste

Am Mittwoch war ein Treffen zwischen Frankreichs Premierministerin Elisabeth Borne und Gewerkschaftsvertretern nach etwa einer Stunde ergebnislos abgebrochen worden. "Wir haben uns entschieden, diese nutzlose Versammlung zu beenden", sagte die Vorsitzende der linksgerichteten Gewerkschaft CGT, Sophie Binet. Die Regierung bezeichnete sie als radikalisiert und starrköpfig.

Die Chefs der großen französischen Gewerkschaften fordern weiterhin eine Rücknahme des Rentenplans. Der Generalsekretär der gemäßigteren Gewerkschaft CFDT, Laurent Berger, kritisierte, die öffentliche Meinung sei "zunehmend gegen diese Reform" und sprach von einer "schweren demokratischen Krise".

Seit Wochen demonstrieren die Menschen in Frankreich gegen die Rentenreform. Dabei kommt es auch immer wieder zu Ausschreitungen.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 05.04.2023 berichtet.


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