Militärübung „Orion 23“ ab 19. April in Grand Est
Die saarländische Nachbarregion Grand Est wird Schauplatz einer Militärübung mit 12.000 Soldaten. Vom 19. April bis 5. Mai macht die Ende Februar in Südfrankreich begonnene landesweite Operation „Orion 23“ dort Station.
Laut dem französischen Verteidigungsministerium handelt es sich um die vierte Phase einer Übung mit Alliierten aus den USA, Deutschland, Italien, Spanien, Belgien, den Niederlanden sowie Großbritannien.
„Orion 23“ steht für „Operation de grande envergure pour des armées résilientes, interopérables, orientées vers le combat de haute intensité et novatrices“, zu deutsch etwa: „Groß angelegte Operation für widerstandsfähige, interoperable, auf hoch intensiven Kampf orientierte und innovative Armeen“.
Szenario: Angriff auf ein verbündetes Land
Es sei eine beispiellose Militärübung, sowohl von der Größe als auch von der Form her, teilte das Verteidigungsministerium mit. Dabei geht es um ein fiktives, verbündetes Land, das von einer feindlichen Macht angegriffen wird, die Weltmacht-Ambitionen hat.
Die Übungen in Grand Est sollen vom 19. April bis 5. Mai stattfinden. Besonders betroffen sind die Départements Meuse, Ardennes, Marne, Haute-Marne, Aube und Aisne, letzteres in der Region Hauts-de-France.
Begonnen hatte die Operation „Orion 23“ bereits Ende Februar in Südfrankreich. In Grand Est werden nun laut der Zeitung „Républicain Lorrain“ 2700 Fahrzeuge, 50 Flugzeuge, 40 Hubschrauber und 100 Drohnen zum Einsatz kommen. Dabei werden neue Strategien eingeübt, um gegen eine Invasion vorzugehen.
Le Nen: Ukraine-Konflikt als Beispiel
Der Kommandeur der gemeinsamen Übungen, General Nicolas Le Nen, sagte dem französischen staatlichen Nachrichtensender „France 24“, der Konflikt in der Ukraine habe die Alliierten über die Kriegsführung mit hoher Intensität gelehrt, die sich im gesamten Spektrum der modernen Kriegsführung abspiele.
„France 24“ berichtet außerdem unter Verweis auf einen Offizier des französischen Cyberkommandos, dass bei der Militärübung auch Reaktionen auf Cyberangriffe getestet werden.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten vom 08.04.2023 berichtet.