Notaufnahmen in Saargemünd streiken
Im französischen Saargemünd sind die Mitarbeiter der Notaufnahmen in einen unbegrenzten Streik getreten. Sie prangern die unhaltbaren Zustände in den Krankenhäusern an.
Nicht nur bei der französischen Staatsbahn SNCF wird zurzeit gestreikt. Jetzt sind auch die Mitarbeiter der Notaufnahmen in Saargemünd in einen unbegrenzten Streik eingetreten. Nach Medienberichten prangert das Personal der Kliniken des Centre hospitalier de Sarreguemines (CHS) unhaltbare Zustände an.
Bis zu 48 Stunden Wartezeit
Diese betreffen einem Bericht der Zeitung „Républicain Lorrain“ zufolge sowohl die Arbeitsbedingungen als auch die Behandlung der Patienten. Es gebe unter anderem viel zu wenig Personal und Betten. Notfallpatienten müssten viele Stunden auf den Wartefluren ausharren.
Der Notfallarzt Dr. Julien Reisdorf sagte dem Saargemünder Radiosender „Radio Mélodie“, Patienten müssten bis zu 48 Stunden warten. Die Zustände seien unwürdig.
„Menschen sterben in den Wartefluren“
Emmanuelle Seris, Generalsekretärin des Gewerkschaftsflügels der Notärzte-Vereinigung von Saargemünd, sprach im Sender davon, dass in ganz Frankreich Menschen in den Wartefluren der Notaufnahmen sterben würden. So eine Situation habe es noch nie gegeben.
Vor drei Jahren waren die Notaufnahmen des CHS schon einmal im Ausstand gewesen. Seitdem habe es weder mehr Betten noch mehr Personal gegeben. Während des Streiks würden in den Kliniken des CHS in Saargemünd nur noch lebensrettende Maßnahmen vorgenommen.
Zuvor hatte bereits die regionale Gesundheitsbehörde ARS Grand Est alle Personen aus dem Gesundheitsbereich in der Region aufgerufen, sich zum Einsatz zu melden – auch Studierende und Rentner.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten vom 23.12.2022 berichtet.