Geflüchteter Mörder nahe saarländischer Grenze festgenommen
In Farébersviller, rund 30 Kilometer südlich von Saarbrücken, hat die Polizei am Montag einen flüchtigen Mörder festgenommen. Der 40-Jährige hatte sich vergangene Woche durch einen Sprung aus dem Fenster eines Regensburger Gerichtes abgesetzt.
Nach gut 100 Stunden auf der Flucht ist ein aus dem Amtsgericht Regensburg geflohener Mörder in Frankreich gefasst worden. Der 40-Jährige, der wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt ist, war in einer Besprechungspause bei Gericht über ein ungesichertes Fenster entkommen.
Fahndung mit Fokus auf Frankreich
Weil der 40-Jährige Verwandte in Frankreich hat, hatte sich der Blick der Ermittler auf das Grenzgebiet gerichtet, wie Regensburgs Polizeivizepräsident Thomas Schöniger am Dienstag bei einer Pressekonferenz berichtete.
Am fünften Tag seiner Flucht hatten Spezialkräften der französischen Polizei ihn dann bei Straßburg im Auto seiner Schwester erkannt. Etwa 110 Kilometer weiter nördlich nahmen ihn die Beamten fest.
Hinweise auf mögliche Fluchthelfer
Laut Polizei-Vizepräsident Schöniger gibt es Indizien, dass der Mann die Flucht geplant und einen oder mehrere Helfer gehabt haben könnte. Unklar sei, weshalb der Mann aus dem Gerichtsgebäude entkommen konnte, sagte Schöniger. Er war dort zu einer Verhandlung wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte während seiner Zeit in der JVA Straubing gebracht worden.
Während einer Verhandlungspause war er mit seinem Anwalt in ein Besprechungszimmer gebracht worden - und war dort über ein ungesichertes Fenster geflüchtet.
Lebenslange Haftstrafe wegen Mordes
Der 40-Jährige hatte 2011 mit einem Komplizen einen Lottoladen in Nürnberg überfallen und die 76 Jahre alte Besitzerin umgebracht. 2013 wurde er zu einer lebenslangen Haftstrafe wegen Mordes verurteilt und saß in Straubing im Gefängnis.
Über dieses Thema berichteten die SR-Hörfunknachrichten am 10.01.2023.