Ärger über saarländischen Müll in lothringischen Wäldern
Lothringische Politiker wollen den illegalen Müllkippen entlang der Grenze ein Ende setzen. Bei einem Treffen kündigten sie an, das Gespräch mit saarländischen Politikern und Entsorgern zu suchen.
Creutzwald, St, Avold, Diesen, Bisten, Carling, überall bietet sich das gleiche Bild auf den Waldwegen, die von deutschen wie französischen Spaziergängern genutzt werden: Matratzen, Fernseher, Bobby-Cars, Küchengeräte, Windeln, Spritzen, vor allem aber Reifen. Der Müll, der in den lothringischen Wäldern entsorgt wird, kommt meist aus dem Saarland – das zeigten regelmäßige Untersuchungen der Abfälle.
Darin seien dann etwa deutschsprachige Medikamtenschachteln oder Lebensmittelverpackungen zu finden. Das sagten die Bürgermeister und Vertreter von Stadt- und Gemeindeverbänden entlang der Grenze übereinstimmend. Sie hätten bereits mehrfach Strafanzeige erstattet.
Höhere Kosten für Müllentsorgung in Deutschland der Grund?
Die lothringischen Politiker führen die illegalen Ablagerungen auf das deutsche Müllentsorgungssystem zurück. Danach fielen höhere Kosten an, wenn etwa der Haushaltsmüll gewogen werde. Auch die Entsorgung von Autoreifen sei im Saarland kostenpflichtig.
In Frankreich werde einmal pro Jahr eine Summe gezahlt und dann alles abgeholt, vom Haushalts- bis zum Sperrmüll. Die Kosten dafür liegen etwa bei 300 bis höchstens 500 Euro. Für französische Bürgerinnen und Bürger bestünde daher kein Anreiz, ihren Müll in der Natur zu entsorgen.
Häufig gebe es Zwischenhändler aus Osteuropa, die auch Unternehmen anböten, ihre Abfälle für wenig Geld zu entsorgen. Die eigentlich Schuldigen seien aber die Auftraggeber. Sie müssten für die illegale Entsorgung hinter der Grenze haften.
Politiker aus Lothringen wollen Lösung finden
Man wolle nicht mit dem Finger auf Saarländer zeigen – nicht jede weggeworfene Flasche komme aus Deutschland. Aber man wolle eine Lösung für das Problem finden.
Deshalb kündigten die Politikerinnen und Politiker aus Lothringen an, das Gespräch mit ihren saarländischen Kollegen und Kolleginnen sowie den hiesigen Entsorgungsverbänden zu suchen. Denn eines sei klar: So könne es nicht mehr weitergehen.
Über dieses Thema hat auch die SR info Sendung "Region am Nachmittag" am 27.11.2024 berichtet.