Streiks in Frankreichs Kliniken weiten sich aus
In Frankreich wird der Druck auf die Regierung von Präsident Macron in Sachen Gesundheitspolitik stärker. Die Gewerkschaft Force Ouvrière hat deshalb für heute landesweit zu einem unbegrenzten Streik in den Krankenhäusern aufgerufen.
Die Lage in den Krankenhäusern des lothringischen Départements Moselle ist beispiellos: Corona, Grippewelle, das RS-Virus, das vor allem Kinder betrifft – zu viele Fälle treffen auf viel zu wenig Personal. Die Forderungen an die Regierung in Paris, etwas zu ändern, werden immer lauter.
Krankmeldungen häufen sich
François Braun, amtierender Gesundheitsminister und früher Chefarzt beim Krankenhausverband Metz-Thionville, hat noch für Januar Abhilfe versprochen. Daran glaubt das Klinikpersonal aber nicht. Die Gewerkschaft Force Ouvrière (FO) hat deshalb zu einem landesweiten, unbegrenzten Streik aufgerufen.
Wo nicht bereits gestreikt wird, sind Streiks angekündigt, und es häufen sich mittlerweile die Krankmeldungen. Der angegebene Grund: körperliche und psychische Erschöpfung. Ende Dezember waren bereits die Notaufnahmen in Saargemünd in einen unbegrenzten Streik getreten.
Notfallplan aktiviert
In den Krankenhäusern in Metz-Thionville, St. Avold, Forbach und Saargemünd ist der „Plan blanc“, der „weiße Plan“ ausgerufen worden. Der bedeutet unter anderem eine Rundum-Aktivierung für das gesamte medizinische und Pflegepersonal. An freiwillige Helfer wird appelliert, sich zu melden.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 10.01.2023 berichtet.