Korrosionsrisse in Cattenom offenbar ernster als gedacht
Im Oktober bestätigte der Betreiber des Atomkraftwerks Cattenom "haarfeine Risse" in drei Reaktorblöcken. Eigentlich sollten schon im November mindestens zwei der damals stillgelegten Reaktoren wieder in Betrieb genommen werden. Anscheinend gibt es allerdings doch größere Probleme – auch ein bislang vermeintlich unauffälliger Block rückt in den Fokus.
Die Probleme mit den Korrosionsrissen im Atomkraftwerk Cattenom scheinen größer zu sein, als bislang kommuniziert wurde. Der Betreiber Électricité de France (EDF) hat angekündigt, vorsorglich die entsprechenden Rohrteile in Block 1 und 2 auszutauschen.
Von Korrosionsrissen in Block 2, der aktuell noch Strom produziert, war bislang allerdings nie die Rede – er sollte nach Angaben von EDF eigentlich erst im kommenden Frühjahr abgeschaltet und kontrolliert werden. Warum dort nun Rohrteile ausgetauscht werden sollen, dazu lieferte der Betreiber keine Erklärung.
In Reaktorblock 3 werden die entdeckten Risse derzeit repariert. Er soll nicht, wie vorgesehen, Ende Februar, sondern erst Ende März nächsten Jahres wieder ans Netz gehen. Der betreffende Block ist seit Ende März 2022 abgeschaltet.
Zwei von vier Reaktoren am Netz
Derzeit sind in Cattenom nur zwei von vier Reaktoren am Netz: Block 2 und Block 4. Letzterer wurde erst vor wenigen Wochen wieder hochgefahren; er war im Februar dieses Jahres wegen Wartungsarbeiten vom Netz genommen worden.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 20.12.2022 berichtet.